Review:

Best Of (Chapter One 1997-2004)

(Sevendust)

Das Weihnachtsgeschäft ist rum, dafür kommt die neue SEVENDUST CD "Best Of" (Chapter One 1997-2004) zwar nur knapp aber eindeutig zu spät, trotzdem wird jetzt noch eine Retrospektive auf den Markt geworfen. Was könnte da wohl dahinter stecken, wenn nur ein paar Monate nach dem insgesamt recht positiv aufgenommenen fünften Studioalbum "Next" (mir hat der/die Vorgänger übrigends trotzdem besser gefallen) die Amis eine Compilation mit den Hits der ersten vier Alben veröffentlichen - natürlich ein Labelwechsel. Die ist immer eine gute Gelegenheit, die ollen Tracks den neueren Fans noch mal in komprimierter Form "großzügig" zur Verfügung zu stellen. Für Anhänger von anspruchsvollerem Nu Metal sowie Modern Rock, die nicht nur auf Aggressivität und Gebrülle abfahren kann man die bisherigen Studiowerke der Band sicher uneingeschränkt empfehlen aber, ob man selbst als Neuling diese natürlich "Complete Collection" unbedingt braucht, laß´ ich mal lieber dahingestellt. Da nützen auch die marktschreierischen Ankündigungen des Ex-Arbeitgebers nicht so viel, der neben einem ziemlich bescheidenen Coverartwork und den 12 regulären Tracks natürlich auch noch vier "exclusiv & previously unrealeased Songs" besonders dolle anpreist. Zwei dieser Titel waren jedoch schon mal als Bonus-Tracks auf europäischen Veröffentlichungen vorhanden ("Coward" ist außerdem ziemlicher Ausschuß) und gerade die beiden Coversongs "Inner City Blues" (Marvin Gaye - geht gerade noch so) sowie der ALICE COOPER Kult-Klassiker "School´s Out" (ist aber so was von mies) hätte man sich in dieser Form ebenfalls lieber geschenkt. Die ersten zwölf Titel sind gleichmäßig bzw. chronologisch verteilt nach den vier bislang erschienenen Studioalben aufgeteilt. Wobei auch die Zusammenstellung schon etwas melodischer hätte ausfallen können, da wurden, wohl auch in Anlehnung an das härtere aktuelle Studioalbum, doch sehr viele Tracks mit heftigeren Aggro und Schreiattacken ausgesucht. Anstelle der langweiligen Bonussongs hätte man lieber ein paar andere Titel nehmen sollen z.B. vom starken "Seasons" Album so haben es davon nur "Enemy" & "Face To Face" drauf geschafft, vom 97’er Debüt sind "Black", "Bitch" & "Too Close To Hate" dabei, vom Nachfolger "Home" (1999) wurden "Denial", "Waffle", "Assdrop" und "Bender (feat. DEFTONES-Sänger Chino Moreno) ausgewählt, dann kommen mit dem wunderbaren "Angel´s Son", "Praise" (inkl. Video ), dem kongenialen "Follow (feat. STAIND Stimme Aaron Lewis) von "Animosity" (2001) die eigentlichen Highlights. Wer SEVENDUST wirklich noch nicht kennt oder eventuell erst mit dem letzten Studioalbum für sich entdeckt hat, kann hier schön in ältere Phasen hineinhören. Alle anderen können sich die Kohle für diese etwas lieblose CD wohl eher sparen.

Best Of (Chapter One 1997-2004)


Cover - Best Of (Chapter One 1997-2004) Band:

Sevendust


Genre: New Metal
Tracks: 16
Länge: 61:8 (CD)
Label: TVT Records/Edel
Vertrieb: SPV