Review:

Believe In Angels

(Seven Seraphim)

Genau, technisch gut und so. Gitarre von Steve Vai inspiriert, virtuos wie weiland Rondo Veneziano. Stellt auch also Ritchie Blackmore als Mozart verkleidet vor und ihr bekommt vielleicht eine Idee, wie diese Jungs aus Amiland aussehen. Sie mischen also Helloween mit Dream Theater und ein bisschen Hardrock der Marke Rainbow. Dazu Stratovarius-mäßige Keyboards - wenn ich nicht irre hört sich das dann an wie ein Spinett. Und obendrauf, quasi als Sahnehäubchen kommt noch ein Kastratensänger, der von mir aus auch sein "Mundwerk" beherrscht, mir aber vor allem in den gebirgigen Höhen tüchtig auf das geht, was er nicht wirklich zu haben scheint: Nüsse nämlich. Dabei haben SEVEN SERAPHIM sogar echt gute Hard-Rock-Songs am Start. "The Rain Keeps Falling" (auch, wenn es phasenweise am Rande der grenz-debilen Ballade vorbeischrammt) beispielsweise, "The Disordant" geht auch. Da verzichten sie allerdings weitestgehend auf diese neo-klassischen Elemente, Kolllege Greg Hupp singt ein wenig gemäßigter und schon isses erträglich, einigermaßen zumindest bis er am Ende des Songs noch mal ordentlich rumquiekt. Nun gut. Dann wäre da noch "Dance In Red", das einen guten Eindruck hinterlässt, der aber wiederum am Schluss des Songs total ruiniert wird, als ein erbärmliches Solo von einem Glockenspiel-Gebimmel untermalt wird, dass sich einem mindestens die Fußnägel hoch rollen. Letztlich machen sich die Jungens ihre guten Ansätze selbst kaputt, aber gründlichst. Egal, ich glaube sowieso nicht an Engel.

Believe In Angels


Cover - Believe In Angels Band:

Seven Seraphim


Genre: Power Metal
Tracks: 10
Länge: 38:17 (CD)
Label: Scarlet Records
Vertrieb: Point Music