Review:

Era Decay

(Seth)

Black Metal ist ein Genre, das sich wie alle anderen auch, immer mehr aufspaltet. Da gibt es die alte Schule, die verdammt alte Schule, die Bombasten, Avantgarden und die Industriellen. Zu letzteren beiden zählen sich SETH aus Frankreich, die in Frankreich aber nicht ganz unumstritten sind (von wegen Erfolg, Kommerz und Problemen mit dem Untergrund und deswegen auch nicht mehr bei "Season of Mist" unter Vertrag stehen). Fest steht: Sie sind hart, aber nicht so hart wie in der alten Schule. Und sie sind melodiös, aber lange nicht so schmalzig wie die Kommerz-Cradles und Co. Und der Gesang ist nicht weit weg vom Death Metal, paart sich allerdings häufig mit sprechgesanglichen, dunklen Verkündungen. Und auf ihren BM obendrauf packen die Mannen aus der Reiter-Schummel-Nation viele Industrial-Parts, die wahrscheinlich am allermeisten für die neue BM-Bewegung, für das Moderne stehen mag. Letztlich ist ja auch egal, wie eine Schublade aussieht oder was sich in ihr befindet, solange die Mucke nur zündet. Und das ist bei SETH definitiv der Fall. Die "Era Decay" ist böse, brutal, unternehmungslustig, abwechslungsreich und wahrscheinlich das beste SETH-Album. Zudem kommt die Scheibe im kartonierten Slipcase mit eingraviertem Logo und Poster. Wenn das nix ist? Die Scheibe jedenfalls ist eine gelungene und damit sehr positive Überraschung - zwar noch nicht ganz so geil wie Red Harvest oder The Amenta, aber wirklich prima.

Era Decay


Cover - Era Decay Band:

Seth


Genre: Black Metal
Tracks: 9
Länge: 42:23 (CD)
Label: Avantgarde Music
Vertrieb: Soulfood