Review:

Ihminen

(Seremonia)

Das vor eineinhalb Jahren veröffentlichte, selbst betitelte Debütalbum der Finnen war eine streckenweise hörenswerte, aber beileibe keine essentielle Angelegenheit, nach der man hoffen durfte, dass das Quintett um Sängerin Noora Federley die Kurve auf dem Nachfolger kriegt und eine zumindest gute Scheibe vorlegt. Um es kurz zu machen: dem ist leider nicht so. Die offensichtlichen Iommi-Einflüsse im Gitarrenbereich sind hier etwas zurückgefahren und dezenter verpackt worden, doch „Ihminen“ krankt an sehr uninspiriertem Songwriting. Auch nach locker sieben bis acht Durchläufen (ja, hab´s ausprobiert!) will sich keines der elf Stücke im Ohr festbeißen, nicht einmal befeuert durch den abermaligen „Exotenbonus“ der in der finnischen Muttersprache gesungenen Texte. Wie man 70er-Jahre-Flair mit weiblicher Stimme in die Gegenwart transportiert und dazu noch eine mystische Atmosphäre aufbaut, haben THE DEVIL´S BLOOD, JEX THOTH oder BLOOD CEREMONY (es tut mir ja auch leid, dass ich diese Bands immer wieder aufzähle, aber die können´s/konnten´s eben…) zur Genüge bewiesen, da stehen SEREMONIA meilenweit hinten an. Wer diesem eher mäßigen Zweitwerk dennoch eine Chance geben möchte, sollte sich an der erste Single „Ovi“, dem mit Querflöte veredelten, überlangen „Painajaisten Maa“, dem hymnischen „Itsemurhaaja II“ oder dem verrauchten Träumer „Hallava Hevonen“ versuchen, die recht gelungen sind, „Ihminen“ aber noch längst nicht zur generellen Empfehlung machen. Unheilbare Optimisten dürfen ihre Erwartungen gerne in Richtung Drittwerk lenken.

Ihminen


Cover - Ihminen Band:

Seremonia


Genre: Rock
Tracks: 11
Länge: 42:38 (CD)
Label: Svart Records
Vertrieb: Cargo Records