TIPP
(maio)
Na das ist ja mal fast eine Überraschung. So lange nichts von ihnen gehört und nach den letzten doch höchstens mäßigen Erinnerungen an diese Band auch nicht wirklich vermisst, melden sich die deutschen SECRET DISCOVERY zurück. "Pray" solls richten. Soll die Schäfchen sammeln, die in den vergangenen Jahren die Band fast vergessen haben. Und der Paukenschlag fällt eher professionell als sensationell aus. Singen konnte Hoffmann schon immer, großartige Änderungen gibt es am bewährten Konzept auf "Pray" nicht. Lediglich kleine labelinterne Leihaktionen bei XANDRIA führen zu Gastvocals von deren Vokalistin Lisa - kein originelles Konzept, aber ein solide umgesetztes und bewährtes. Nicht brachial aber doch mit einer fett rockenden Gitarrenarbeit bringen die wohligen tiefen Vocals Hoffmanns zwar keinen einzigen richtigen Hit auf "Pray", gute Songs dafür am laufenden Band, "Down" oder "The Tragedy Within" um nur zwei zu nennen. Teils Songideen der alten Schule, teils deutlich moderner und elektronisch aufgepeppt können alle Songs überzeugen, lediglich bei den deutschsprachigen verliert man sich etwas in Belanglosigkeit und findet sich auf thematisch zu ausgetretenen Pfaden wieder. Am Mel C Cover "Turn To You" werden sich die Geister scheiden. Wären in den Jahren in denen SECRET DISCOVERY nicht im Rampenlicht standen solche Bands wie HIM oder THE MISSION ausgestorben und der junge deutsche Underground noch träger gewesen als die Jahre davor, würde "Pray" zum Pflichtprogramm gehören. Die Realität sieht aber eben doch etwas anders aus und den Thron - wenn sie je auf ihm saßen - mussten sie räumen.
Pray
Band:
Secret Discovery
Genre: Gothic Metal
Tracks: 12
Länge: 52:23 (CD)
Label: Drakkar
Vertrieb: BMG