Review:

Lost In Hell

(Season Of The Wolf)

Immer wenn ich Bandbiografien lese, fange ich an, die Existenz von Paralleluniversen ernsthaft zu hinterfragen! Demnach bezeichnen die deutschen Fans von SEASON OF THE WOLF deren Musik als „Psycho-Hippie-Doom Metal“… da waren vermutlich eher Psycho-Hippie-Kräuter im Spiel, aber egal. Das Quintett aus Florida spielt richtig guten, typischen US Metal, der durch seine epischen Melodien (und zusätzlich durch den gezielten Einsatz von Keyboards) und den hohen, aber kräftigen Gesang von Wes Edward Waddell bisweilen an Bands wie ganz frühe QUEENSRYCHE, CRIMSON GLORY oder EXXPLORER erinnert. Zugegeben, die saisonalen Wölfe sprechen eher das undergroundig, obskur orientierte Publikum als den Mainstream an, obwohl ein Stück wie das starke „Interstellar“ sogar Radio-Potential besitzt. Aber auch die anderen Songs dieses erstmals 1999 veröffentlichten und nun als Doppel-Vinyl erhältlichen Albums können sich absolut hören lassen: das geschickt aufgebaute und anfangs sperrige Titelstück, der Ohrwurm „Abandoned City“, das hymnische „Communion“, die überlangen „Witchfinder“ und „Voo Doo Master“ oder das majestätische „One Land One King“ (mit cooler „Spieluhr“-Melodie) sind superber, wenn auch leicht gewöhnungsbedürftiger Stoff für Traditionalisten mit eher schräger Ausrichtung. Hinzu kommen bei diesem Re-Release drei Bonustracks, die in Sachen Stil und Qualität bestens in Gefüge passen, allen voran das treibende „Land Of The Dead“. Freunde der angesprochenen Genre-Schublade machen hier definitiv nicht viel falsch.

Lost In Hell


Cover - Lost In Hell Band:

Season Of The Wolf


Genre: Heavy Metal
Tracks: 14
Länge: 72:55 ()
Label: Pure Steel Records
Vertrieb: H'art