Review:

Timetravellersexmachine

(Sean Walsh Band)

In unserer niederländischen Nachbarschaft wird die SEAN WALSH BAND bereits als heißer Act in der Alternative Szene gefeiert. Dabei macht das Trio nichts anderes, als auf „timetravellersexmachine“ die End-Sechziger wieder aufleben zu lassen. Das allerdings mit soviel Schmackes und Herzblut, das man davor den Hut ziehen sollte. Bereits beim ersten Song „Mr. Crankypants II“ klingt es verflucht deutlich nach LED ZEPPELIN, das nachfolgende „Hey Babe“ ist noch eindeutiger Mr. JIMI HENDRIX anzudienen (wie auch das später kommende „Spoonful“). Würde man nicht wissen, dass das komplette Album als Reminiszenz an die entsprechenden Vorbilder gedacht ist, man könnte von bösem abkupfern sprechen. Aber Namensgeber Sean Walsh (Vocals, Gitarre, Harp), Mitstreiter Kai Liebrand (Bass, Kirchenorgel, Hammond, Akkordeon) und Edwin van der Burgt (Schlagzeug und Percussions) bedienen sich gewollt. Trotzdem legen sie vor allem bei den gerade entspannteren bluesorientierten Stücken (zum Beispiel das über 11-minütige „Sirkus“ und, nach einem LED ZEPPELIN Anfang „Cinderella Princess“) und den Songs mit Countryschlagseite („Last Man Standing“) Eigenes an den Tag. Das sie dabei eine gedankliche Zeitreise mit Erinnerungen und Aha-Effekten hervorrufen, samt leicht analog dumpf klingenden Sound und Psychedelicfeeling kommt gar nicht übel. Bemerkenswert noch das abschließende „One More For The Happy Few“, welches nach Countrystart als lockerer New Orleans Blues samt Bläser daherkommt. Wer vor allem auf Eigenständigkeit Wert legt, ist mit den Originalen besser bedient, keine Frage. Wer aber einfach mal nur guten Bluesrock aus dem Altertum hören will, darf bei der SEAN WALSH BAND ruhig mal reinschnuppern. Und Live müsste das ja sowieso gut abgehen – vielleicht hat ja jemand sogar was zum rauchen dabei.

Timetravellersexmachine


Cover - Timetravellersexmachine Band:

Sean Walsh Band


Genre: Rock
Tracks: 12
Länge: 52:28 (CD)
Label: CoraZong
Vertrieb: Soulfood