Review:

Scream Your Name

(Scream Your Name)

Dank Cataract ist die Schweiz ja kein komplett weißer Fleck auf der Hardcore-Landkarte. Die Jungs von SCREAM YOUR NAME können auch Oldschool-Bollo-mäßig loslegen, das beweisen sie auf den ersten ersten 24 Sekunden von "24/7" - und dann kommen die ersten überdrehten Melodien, parallel auf den Gitarren heruntergeschrotet und mit einem plakativen Neunziger-Jahre-Quietschkeyboard-Sound unterlegt. SCREAM YOUR NAME haben einen tiefen Shouter, der die erste Reihe im Pit mit Sicherheit zum Mitgröhlen bringt. Ja, da schießt das Testosteron ein, die Muskeln werden aufgepumpt, das Kreuz wird breit und wenn sich die Fitnessstudio-Fraktion gerade auf die aufgepumpte Brust hauen will, fängt einer der beiden hohen Background-Sänger an - und quietscht in den höchsten Tönen. Das hört sich nach Spaßbremse an, ist aber genau das Gegenteil: Wer die Regeln brechen will, muss sie kennen, und SCREAM YOUR NAME kennen und können ihren Hard- und Metalcore bis in den präzisesten Breakdown - AS I Lay Dying, Hatebreed oder Caliban lassen grüßen. Und sie brechen die Regeln, so spielerisch und witzig wie außer ihnen höchstens noch Callejon oder One Morning Left. Auf "Waste Myself" wird auf Tribal-Drums gerappt, Melodien und überraschende Zitate gibt es allerorten. Im Herzen ist es bester Metalcore - und durch die Grenzüberschreitungen wird das mit jedem Song um so klarer. Schade - ausgerechnet das zuerst als Teaser und Single ausgekoppelte "The Cinderella Story" ist eine Klischee-Ballade - fast jeder andere Song ist besser: Das Album "Scream Your Name" ist so gut und frisch wie die erste Raunchy - hoffen wir, dass die Schweizer eher ihre Zielgruppe finden!

Scream Your Name


Cover - Scream Your Name Band:

Scream Your Name


Genre: Metalcore
Tracks: 13
Länge: 51:46 (CD)
Label: Deepdive Records
Vertrieb: Intergroove