Review:

Unbreakable

(Scorpions)

Es wurde ja im Vorfeld bereits viel versprochen und vollmundig angekündigt, daß die Band endlich mal wieder richtig so richtig rocken würde usw. .. und sie haben es tatsächlich umgesetzt: Pünktlich zum 20’en Album haben sich die SCORPIONS, nachwievor Deutschlands erfolgreichste internationale Rockband aller Zeiten, wieder auf alte Stärken besonnen und melden sich mit einer respektablen Gesamtleistung auf "Unbreakable" in der Hard´n´Heavy Welt zurück. Die letzte offizielle Scheibe "Acoustica" (eine Art Unplugged meets Basics) lag ja schon über drei Jahre zurück (2001) und war für meinen Geschmack durchaus eine unterhaltsame Sache. Die Zeiten für halbgare Experimente wie beim letzten regulären Album, dass grausame Machwerk "Eye II Eye" (1999) scheinen jetzt aber glücklicherweise der Vergangenheit anzugehören, denn die Hannoveraner sind nach über 35 erfolgreichen Jahren im Geschäft wieder auf ihren ursprünglichen Stil zurückgekehrt. Sicherlich leistet hierzu auch die runderneuerte Rhythmusfraktion mit dem neuen Bassmann Pawel Maciwoda sowie Drummer James Kottak (war auch an einigen Texten & der Musik beteiligt) ihren angemessenen Beitrag dazu - endlich haben die Songs so wieder den nötigen Biss. An der Produktion läßt sich ebenfalls nichts kritisieren, der Sound ist klasse druckvoll und betont präzise eine solide Gitarrenarbeit, die größtenteils mit ordentlichem Riffing aufwartet. Die Herren Schenker (die Flying V darf auch ordentlich kreisen) & Jabs (steuert u.a. ein paar schöne Solis bei) wirbeln jedenfalls wie zu besten Zeiten. Sänger Klaus Meine kann nachwievor mit einem der unverkennbarsten Organe der Rockliga aufwarten und macht einen ordentlichen Job, das wie immer etwas gestelzte, typisch gereimte "Deutsch-Englisch" lassen wir mal großzügig außen vor. Die SCORPS wissen halt nachwievor wie man stadionrocktaugliche Hymnen fabriziert mit amtlichen Mitgrölrefrains und einer gewissen Schmissigkeit was Gitarren sowie Songwriting anbetrifft - dies beherrschen heutzutage nur noch wenige Bands. Der partytauglichste Song der CD "Remember The Good Times" befindet sich zwar an letzter Stelle hätte aber aufgrund seiner geradezu wörtlichen Umsetzung auch als Opener gut gepaßt. Doch auch der packende Stampfer mit den tiefen Gitarren "New Generation" gleich zu Beginn sowie die beiden folgenden schnellen Rocknummern "Love’Em Or Leave ’Em" sowie "Deep And Dark" sind absolut gelungen, so daß die eigene Messlatte für alles nachfolgende bereits ziemlich hoch angelegt wird. Dieses hohe Niveau können die SCOPIONS dann wie erwartet nicht ganz aufrecht erhalten, denn mit "Borderline", "Can You Feel It" und "This Time" befinden sich ein paar "nur" Durchschnittssongs auf der Scheibe. "Through My Eyes" ist dann wieder ein absolutes Highlight und stellt so eine Art "Rock You Like A Hurricane" meets "No One Like You" 2004 dar . Zwei Balladen gibt’s natürlich auch noch, wobei "Maybe I, Maybe You" mit einem ungewöhnlichen aber überzeugenden Pianoanfang inkl. Streicher sowie der Steigerung zu einem opulenten Rockopersong voll überzeugt, "She Said" ist mir da fast schon einen Tick zu schnulzig. Egal, man kann den SCORPS uneingeschränkt bescheinigen - sie sind mit "Unbreakable auf dem richtigen Weg, wenn man die CD mit Klassikern wie u.a. "Blackout" oder "Love At First Sting" natürlich nicht ganz auf einen Höhe stellen kann.

Unbreakable


Cover - Unbreakable Band:

Scorpions


Genre: Hard Rock
Tracks: 13
Länge: 56:45 (CD)
Label: Ariola
Vertrieb: BMG