Review:

Glamour

(Schock)

Auf den ersten Blick hat sich wenig getan. Soweit ist das nach dem Debut auch zu begrüßen, die Veränderung liegt hier also im Detail. Die Eigenständigkeit als einziger deutscher Act dieser Sparte spricht ihnen keiner ab, Vergleiche zu HIM etc. sind passee. Doch wo liegen denn nun die Unterschiede? Wirkten auf "Erwacht" einige Songs und vor allem auch das Gesamtwerk an manchen Stellen noch etwas zu inhomogen, so sind die Songs jetzt deutlicher straighter geworden. Man hat als Hörer eher das Gefühl, nachvollziehen zu können, was in den Köpfen der Band vor sich ging - was zum einen bei den größtenteils persönlichen Texten zum einen nötig ist, zum anderen aber sich beides gegenseitig befruchtet. Das poppige Flair ist vielen Songs mit dem Debut gemein, harte Gitarren und manchmal auch extrem tanzbare Rhythmen lassen nicht nur die Herzen kleiner Goth Girlies höher schlagen, die natürlich an den Lippen des Protagonisten M. Schock hängen wie die Wäsche an der Leine. Dem Vorwurf, nur seichte Unterhaltung zu bieten, werden sie auch mit "Glamour" nicht entfliehen können, obwohl mir die Ansätze durchaus gefallen, nicht zuletzt wegen Stücken wie "Weiss Wie Schnee", das mit tragischer Thematik und traurigen Tönen in extremen Kontrast zum beispielsweise auch als Single ausgekoppelten "Tanz" steht, dessen Zuhause ganz klar die Clubs sind. Ordentlich rockenden Nummern, eine gewisse Dominanz an tragischen Themen ohne zu Tief im Sumpf der schwarzen Romantik und damit verbundenen Klischees zu wühlen, schöne Melodien und angenehmer Gesang ohne Pathos. Frische Sache!

Glamour


Cover - Glamour Band:

Schock


Genre: Gothic Metal
Tracks: 12
Länge: 46:55 (CD)
Label: Zeitbombe/Strangeways
Vertrieb: Indigo