Review:

Schachtplatte

(Schacht)

Der Kohlepfennig steht bei jeder Steuersenkung auf der Kippe, die Stahlindustrie bräuchte dringend einen Krieg um sich zu sanieren und Bergwerke in Deutschland braucht man primär um Atommüll aufzubewahren. SCHACHT kümmern sich nun musikalisch um dieses Erbe. Ein Konzeptalbum ist es vielleicht nicht geworden, thematisch hält man sich jedoch an den Bergbau und die Schwerindustrie ohne in Industrialslogans der Anfangszeit zu verfallen. Und so muten die Texte das ein ums andere Mal seltsam an, wenn der altertümlich eigentümliche Wortschatz der Bergarbeiter aufhorchen lässt. Mit sehr düsterer Grundstimmung kokettiert man zwischen simplen Gitarrenwänden und Metalcore und entzieht sich durch massiven Einsatz von Samples und Elektronika jeder Schublade. Bombastisch anmutende Männerchöre, fiese Growls und oftmals auch darkwaviger cleaner Gesang. Obwohl die Wirkung nicht verfehlt wird und die enorme Abwechslung durchaus unterhält, gibt es noch einige Unzulänglichkeiten beim Gesang, die nicht nur von der dort schwachbrüstigen Produktion herrühren. Einige Elektronik und einige Beats wirken noch etwas gestelzt und weder organisch noch kalt sondern schlicht etwas unausgegoren. Die Idee rockt definitiv. Die obskur wirkende Thematik, die harten Gitarren, der variable Gesang und die dominante Elektronik fordern jedoch ein tolerantes Ohr. Glück auf!

Schachtplatte


Band:

Schacht


Genre: Industrial
Tracks: 14
Länge: 53:6 (CD)
Label:
Vertrieb: