Review:

The Nether Hell

(Scars)

TIPP
Heutzutage versuchen viele Thrash-Bands so zu klingen wie weiland die großen Drei, oder die Bay Area oder einfach old-school. Das gelingt bisweilen recht gut, selten aber richtig töfte, uneingeschränkt heftig, eben authentisch und dennoch nicht altmodisch. Die Südamerikaner aber haben’s drauf. Mit einem Sänger, der an eine Mischung Sacred Reichs Rind und Overkills Blitz erinnert, rezitieren die Brasis so ziemlich die 80er, 90er und das Beste von heute. Gelegentlich schimmern die die Ami-Größen aus dem Westen durch, manchmal auch die Kollegen von Phil Rind aus der heißen Wüste und manchmal auch Slayer ("Legions …") oder deutsche Genrevertreter und am Ende lässt die Gitarrenfront (und nur die) sogar ein ganz klein wenig Death Metal einfließen (beim schwächsten Song "Hidden Roots Of Evil"). Das Ganze passiert bei unglaublich fetten Sound und mit jeder Menge Dampf, Thrash-Fans werden über ein halbe Stunde unter eben jenem stehen. Zudem kommt eine professionelle Aufmachung des ausklappbaren Booklets - was sich übrigens bei der ganz witzigen Homepage fortsetzt. Übrigens: "Warfare" beginnt mit einem Göbbels-Zitat, schon merkt der kritische Geist auf. Doch am Ende zitieren die Jungs auch Herrn Patton - und beim Textstudium wird klar, dass es sich hier deutlich um ein Antikriegs-Lied handelt. Geile Eigenproduktion, es muss eben nicht immer Bay Area sein. Schaut unbedingt auf die Website, da gibt’s auch was zum Runterladen und so weiter: http://www.scars.com.br/

The Nether Hell


Cover - The Nether Hell Band:

Scars


Genre: Thrash Metal
Tracks: 6
Länge: 29:12 (CD)
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