TIPP
Mit „Procession“ gibt es allerdings erst Mal ein unnötiges Intro, welches den fast schon thrashigen und knallharten Titeltrack „Sacrifice“ einleitet – SAXON eröffnen sicherlich bewusst mit „voll auf die Zwölf“. Dann wird es plötzlich ruhig, wenn auch nur kurz. Denn das akustische geklimpere bei „Made In Belfast“ hat wohl doch mehr plakativen Charakter – ich denke, da hätte man schon etwas mehr daraus machen können. Ansonsten rockt der Song auch straight ahead (mit einem einfachen, aber ins Ohr gehenden Refrain). Mit dem Speed-Metaller „Warriors Of The Road“, dem episch groovenden Mid-Tempo-Teil „Guardians Of The Tomb“ und dem gitarrenlastigen, mit dem erdigen Charme alter Metalsongs daherkommenden „Stand Up And Fight“ liefert SAXON eine unheimlich starke erste Hälfte ab. Erst jetzt, mit dem Stampfer „Walking The Steel“ schleicht sich so was wie Durchschnitt ein (der bei SAXON ja bekanntlich recht hoch liegt). Direkt danach hat sich mit dem abwechslungsreichen „Night Of The Wolf“ (Ohrwurm mit Melodie, wummernden heavy Passagen und eingeflochtenen ruhigen Parts) einer der besten SAXON-Tracks der letzten Jahre platziert. Den Abschluss bildet mit „Wheels Of Terror“ und dem Rock’n’Roller „Standing In A Queue“ zwei weitere klassische SAXON-Tracks. Damit bringen es SAXON zwar gerade auf 9 Songs, aber diese dürften sich für höhere Weihen in der neueren Bandbiografie empfehlen. Wer auf SAXON in harter Form und auf Biff’s Organ abfährt, für den ist „Sacrifice“ ein TIPP wert.
Ein Highlight für Fans dann sicherlich auch die Bonus-CD (22:51 Minuten Spielzeit), welche mit einer Orchester-Version des Klassikers „Crusader“, Neueinspielungen von „Just Let Me Rock“ (bluesig fett und fast) und „Forever Free“ sowie Akustikaufnahmen von „Requiem“ (Pluspunkte für Sänger Biff) und der Hammerballade „Frozen Rainbow“ (die Version ist ein echtes Highlight) daherkommt. Ergo: wer mit SAXON was anfangen kann, kommt an der 2-CD-Version von „Sacrifice“ eh‘ nicht vorbei.