Review:

Innocence Is No Excuse (Re-Release)

(SAXON)

Neben „Rock The Nations“ und „Destiny“ erscheint nun auch das 1985er Werk der britischen Legende als aufgemotzter Re-Release mit allerlei Zugaben. Für die meisten Fans stellt dieses Trio allerdings einen recht entbehrlichen Abschnitt der eindrucksvollen SAXON-Bandgeschichte dar, denn alle drei Alben gelten nicht gerade als Klassiker. In den mittleren und späten 80ern hatten sich SAXON in Richtung des amerikanischen Marktes und massenkompatiblen Mainstreams orientiert, was sie mitunter regelrecht poppig klingen ließ. Stücke wie „Rockin´ Again“, „Back On The Streets“, „Devil Rides Out“, „Gonna Shout“ (fast schon ein Totalausfall!) oder das ein wenig an W.A.S.P. erinnernde “Raise Some Hell” können nicht mal ansatzweise mit den frühen Klassikern (die ich hier echt nicht aufzählen muss…) mithalten und tönen auch im Nachhinein viel zu glatt gebügelt und eher nach Bon Jovi als nach einer NWOBHM- und Echtstahl-Götterformation. Lediglich die sehr gute Hymne „Broken Heroes“ kann ansatzweise an alte Tage anknüpfen. Komplettisten müssen „Innocence Is No Excuse“ zwar sicher im Schrank haben, und die sieben Bonustracks (die sich aus alternativen Mixen, Live-Aufnahmen und ehemaligen B-Seiten, zumeist der Album-Songs, zusammensetzen) sowie das Remastering geben dafür auch einen ordentlichen Kaufanreiz, zumal diese Wiederveröffentlichung für unter zehn Euro im Laden steht, aber es empfiehlt sich eine ganze Latte an SAXON-Werken, die man deutlich eher besitzen muss. Immerhin überwanden Biff und Co. ihre kreative Midlife-Crisis spätestens Anfang der 90er und liefern seit dem Oberhammer „Solid Ball Of Rock“ fast ausschließlich wieder Weltklasse-Material ab. Das ist ja auch was!

Innocence Is No Excuse (Re-Release)


Cover - Innocence Is No Excuse (Re-Release) Band:

SAXON


Genre: Heavy Metal
Tracks: 17
Länge: 77:49 (CD)
Label: EMI
Vertrieb: EMI