Review:

Battering Ram

(SAXON)

Den Titel ihres 21. Studioalbums „Battering Ram“ nehmen SAXON durchaus wörtlich – einiges an flotten, Doublebass getriebenen Up-Tempo-Nummern haben sich unter die 11 Songs gemischt. Schon der eröffnende Titeltrack geht da in die Vollen, ist SAXON pur, bestätigt sämtliche Vorurteile und bleibt als „Battering Ram“-Schrei mit getreckten Fäusten sofort im Ohr. Biff & Co. vermeiden nach fast 40 Jahren Band-Historie und in Folge des sehr starken Vorgängerwerkes „Sacrifice“ Experimente - das wird sehr schnell deutlich und erfreut die Zielgruppe. Mit „Queen Of Hearts“ wird es danach zwar etwas langsamer, aber nicht ruhiger – ein Stampfer vor dem Herrn mit tollem Stakkato-Riff und einer der besten SAXON-Tracks der letzten Jahre überhaupt. „Destroyer“ und „Hard And Fast“ schwingen dann wieder die Keule und gehen wie schon die flotten Nummern des letzten Albums „back to the roots“. Die fette und klare Andy Sneap Produktion verstärkt den Powereffekt dabei noch weiter – ach ja, Digipack im Buchformat mit allen Texten macht auch was her. Aber zurück zu den Songs – weitere Anspieltipps habe ich noch: „Stand Your Ground“ bedient die frühe SAXON-Klassiker-Fraktion, „Top Of The World“ schielt auf die „Destiny“-Gemeinde, „The Devil’s Footprint“ bedient sich Elemente des Melodic-Thrash. Allerdings sind mit „Eye Of The Storm“ und „To The End“ auch Kompositionen enthalten, denen man doch etwas Luft nach oben zuschreiben darf. Auch „Kingdom Of The Cross” ist solch ein Song, bei welchem ich verschenktes Potential sehe. Das Spoken-Word-Intro ist mit eineinhalb Minuten doch zu lange (intoniert von David Bower von HELL), den tollen epischen Parts und der sich ausbreitenden Atmosphäre fehlt letztendlich der Höhepunkt – könnte durchaus gewollt sein – aber da wäre noch mehr drinnen gewesen. Das abschließende „Three Sheets To The Wind (The Drinking Song)” (Digipack-Bonussong) drückt dann wieder aufs Tempo und fungiert als Trinklied - hat aber auch keinen Anspruch außer er klingt wie “von früher”. Fazit: SAXON bleiben sich mit „Battering Ram“ treu – wem das reicht, ja gefällt, der darf hier bedenkenlos zugreifen.

Battering Ram


Cover - Battering Ram Band:

SAXON


Genre: Heavy Metal
Tracks: 11
Länge: 50:25 (CD)
Label: UDR
Vertrieb: Warner