Review:

Thy Darkness

(Sarcasm Syndrome)

Es gibt im Metal diesen typischen Pseudo-Kram, der eine hübsche Frau in die Mitte stellt. Die heulbojt dann herum, dass einem die Zähne schmerzen oder zumindest die Ohren drücken. Aber dann tanzt sie fein, und die schick angezogenen Männer drum herum schütteln rockstar-mäßig ihr Haar für sie. Gut, das mag ein Klischee des Genre-Ablehners sein. Egal, denn auf SARCASM SYNDROME trifft das nicht so zu. Zu allererst muss da die vorsichtig- melancholische Stimme erwähnt werden – Petra kann es, muss sich aber nix beweisen. Die Innsbrucker reunierten sich also nach 20 Jahren Pause, zwei Jahre nach Neugründung folgt jetzt die erste CD. Die Tiroler machen epischen Doom, der sicherlich – kein Wunder – CANDLEMASS zum Vorbild hat. Aber auch alte THE GATHERING oder ORPHANAGE klopfen an die Hirnrinde, wenngleich der Vergleich nur stimmt, wenn der Hörer die Grunzparts der beiden niederländischen Vergleichsgrößen vernachlässigt. Und so sind echt gute Songs wie der wechselhafte Opener "Doomed" herausgekommen, die auch Nicht-Doomer überraschen dürften. Die leider nur sieben Songs dauern nicht mal 40 Minuten, sicherlich eine kleine Enttäuschung für Doom-Fans, die schon längere Spielzeiten gewohnt sind. Aber in der Kürze liegt in diesem Fall eben auch die Würze. Und das sind die tolle, niemals überkandidelte Stimme Petras Maiers, die schweren Riffs, das abwechslungsreiche Songwriting, tonnenschwerer Groove und cooles Drumming. Das Album erschien auf Vinyl, als CD (mit dem Bonussong "Mirror, Mirror" von CANDLEMASS) sowie digital. Zu kaufen gibt es das Teil unter anderem hier: indiegogo.com/projects/sarcasm-syndrome-thy-darkness.

Mehr Info: www.facebook.com/sarcasmsyndrome

Thy Darkness


Cover - Thy Darkness Band:

Sarcasm Syndrome


Genre: Doom Metal
Tracks: 6
Länge: 30:55 (CD)
Label: Eigenproduktion
Vertrieb: Eigenvertrieb