Review:

Apocalyptic Retribution

(SAPROBIONTIC)

Was macht man als gestandener Dresdener Death Metaller, wenn man schon beachtliche Erfolge mit Bands wie PURGATORY oder PROFANATION feiern konnte? Klar, man schnappt sich einfach Michiel van der Pflicht, der bei PESTILENCE und GOD DETHRONED schon seine Sporen hinter dem Schlagzeug verdienen konnte – nistet sich in den Soundlounge Studios (u.a. DEW-SCENTED, SINISTER…) ein und haut ein Teil wie „Apocalyptic Retribution“ raus. Wenn schon, denn schon: Verpflichtung von Cover-Guru Luisma (HAEMORRHAGE, AVULSED…) geht dann auch noch klar.

Die Grundvoraussetzungen für ein lustiges Treiben sind also gegeben. Es erwartet den Hörer klassischer Death Metal, der gerne mal nach Florida schielt und mit einem saustarken Sound ausgestattet ist. Nach einer EP und einem Longplayer wissen die Jungs, wie man Brutalität, Technik und gnadenlose Raserei optimal auf den Punkt spielt und überraschen mit geschickt eingestreuten Breaks und Drum-Fills. Ein Problem hat „Apocalyptic Retribution“ aber. Man fühlt sich manchmal ein wenig überfordert, da man selten in den Midtempobereich abschweift, und somit innerhalb der Songs keine Spannungsbögen gebildet werden. Die Songs haben definitiv alle ein sehr hohes Niveau, aber irgendwann wird es auch dem extremsten Todesmetaller einfach zu viel des Guten. Etwas Abwechslung hätte der Scheibe sicherlich gutgetan. Trotzdem ist „Apocalyptic Retribution“ sein Geld wert. Der Extremkonsument wird sicherlich verzückt mit der Zunge schnalzen, wenn die bärenstarken Riffs aus den Boxen knallen, und das Schlagzeug jedes Soundloch im Keim zerstört. Also, erwartet nichts grundlegend Neues an der Death Metal-Front, aber ein solider und guter Wegbegleiter bei schlechter Laune ist das Teil in jedem Fall.

 

Apocalyptic Retribution


Cover - Apocalyptic Retribution Band:

SAPROBIONTIC


Genre: Death Metal
Tracks: 10
Länge: 44:27 (CD)
Label: Black Sunset Records
Vertrieb: Alive