Review:

Looking For Myself

(Sandstone)

Wenn das so weitergeht wird ich bei MI noch zum wahren "Polen-Onkel" denn schon wieder findet sich eine Band aus just diesem Lande in meinem Player. Andererseits dann doch wieder nicht so verwunderlich, denn Formationen insbesondere mit progressiver Ausrichtung sind derzeit tatsächlich schwer angesagt. Klar RIVERSIDE sind die aktuell bekanntesten und auch erfolgreichsten Vertreter aber auch QUIDAM, COLLAGE oder SATELLITE dürfte vielen schon ein Begriff sein. Solange die Qualität stimmt ist gegen diesen verstärkten musikalischen Ostimport auch nichts zu sagen und so hat sich auch das ProgRock Records Label hier ein lohnenswertes "Objekt" gesichert. Denn diese Band, bereits im Jahr 2001 gegründet (zunächst ohne Keyboarder) hat nach drei Jahren intensiven Arbeitens mit "Looking For Myself" jetzt ihr erstes Werk vorgelegt. Im Gegensatz zu den bereits genannten Bands beackern SANDSTONE eher die (Melodic) Prog Metal Schiene wobei insbesondere das allseits geschätzte Traumtheater einen nicht unwesentlichen Vorbildcharakter gehabt haben dürfte. An die Härtegrade von z.B. THRESHOLD kommt man zwar nie ganz heran aber für reinen Progrock ist dieser Quartett einfach auch von der Gitarrenarbeit viel zu heavy ausgeprägt. Trotz aller (bewusst) hörbarer Einflussgrößen ist hier der eigene Touch entscheidend, dazu gehört, dass man sich einen recht eigenwilligen Vocalisten geholt hat, der sowohl voluminös als auch gefühlvoll (man höre nur mal das fast gehauchte "Youth" an - Hammersong) agieren kann und mit seinem ganz eigene Klangbild wie eine Mischung aus dem Sänger von ENCHANT, OZZY ("Birth Of My Soul") und Geoff Tate klingt. Trotz vieler langer sowie episch-opulent geprägter Songs mit vielen detailreichen Arrangements machen SANDSTONE nicht den Fehler ihre technischen Fähigkeiten ständig vor sich her zutragen sondern gegen durchaus songdienlich zu Werke, den gefürchteten Frickelfaktor hält man auf einem erträglichen Level. Insbesondere der Tastenmann weiß wie man dass Wort "Vielseitigkeit" buchstabiert. Vom Inhalt her geht es ganz grob gesagt bei den 6 Tracks im einen Mann, der sich auf den Weg macht, um die große Liebe zu finden. Die emotionale Umsetzung dieser Thematik verpackt die Band in gelungene Melodiebögen, logischen Breaks sowie packenden Gitarren (Duellen). Manche Kritiker werden sich am gelegentlich auftauchenden Mainstream Touch gewisser Parts stoßen - ich nenn’ dass jetzt mal den "Images & Words" Faktor, der sicher auch so vorhanden ist, den ich aber eher positiv bewertet wissen möchte. Die Produktion hätte vielleicht noch einen Tick mehr Wucht bei den Drums vertragen aber was soll’s, Artwork und Booklet mit Texten gehen ebenfalls Ordnung so dass bei "Looking For Myself" von einem rundum guten Album gesprochen werden kann. SANDSTONE sind ansonsten eine Band von der zukünftig noch einiges zu erwarten sein wird.

Looking For Myself


Cover - Looking For Myself Band:

Sandstone


Genre: Progressive
Tracks: 6
Länge: 55:7 (CD)
Label: Progrock Records
Vertrieb: PÄNGG/QuiXote Music