Review:

The One

(SAKI)

Eine der ersten japanischen All Female Bands der 2ten Welle waren neben ALDIOUS, DESTROSE und MARY’S BLOOD die Ladies von CYNTIA. Nach drei sehr guten Melodic Metal Alben kam es zu einem extremen Stilbruch und CYNTIA veröffentlichten mit „Woman“ ein lupenreines Pop Album. Der Nachfolger „Urban Nights“ war zwar wieder eine Spur rockiger aber immer noch weit von früheren Glanztaten entfernt. Offenbar brachte der Stilwechsel aber nicht den ersehnten Erfolg, so dass CYNTIA zwar nicht auflösten, die Band aber auf unbestimmte Zeit auf Eis legten.

Nun tritt Sängerin SAKI wieder an die Öffentlichkeit und überrascht mit „The One“ zumindest mich. Die Popvergangenheit der letzten Alben blitzt nur partiell auf. Stattdessen dominiert sehr Doublebass-lastiger Melodic Power Metal im Stil von ALDIOUS oder der letzten RAMI Soloscheibe.

Nach einem kurzen Klavierintro geht es mit „Desolate Heart“ gleich in die Vollen. Speed, Melodie und die kraftvolle und doch samtweiche Stimme SAKI’s überzeugen den geneigten Nipponanhänger sofort. „Raise The Flag“ schlägt in eine ähnliche Kerbe und bei „Fight“ wird die Härteschraube sogar noch ein paar Grade angezogen. Danach kommt mit „Nameless Night“ die erste Verschnaufpause und diese Nummer hätte auch von einem frühen CYNTIA Album sein können. Mit sanften Akustikklängen beginnt das balladeske „Shooting Star“, bevor es sich zu einer an MARI HAMADA erinnernden Melodic Nummer steigert. Mit „限界Lovers“ covert SAKI sehr gelungen die großen alten Damen des J-Metals: SHOW-YA. Auch ein Song, der die letzten 30 Jahre kaum gealtert ist. Bei „Glitter“ wird es dann richtig japanisch: technoide Keyboardsounds, tanzbare Uptempo Beats und man sieht vor dem inneren Auge eine ganze Konzerthalle mit Leuchtstäbchen winken. Das ist zwar nicht wirklich Metal, macht aber trotzdem Laune. Das äußerst melodische „Days“ dann könnte wieder eine reinrassige CYNTIA Nummer sein und erinnert einen daran wie sicher die Ladies auf ihren alten Alben zwischen Metal und J-Pop hin und her springen konnten und da was ganz Eigenes zusammenbrauten. Bei programmatisch betitelten „Monologue“ wird es richtig besinnlich. Ein Piano und SAKI, die um ihr Leben singt. Mehr braucht es nicht. Bevor man aber seinen Träumen zu sehr hinterher hängt, holt einen der abschließende Speed Fetzer „One“ wieder zurück in die Realität.

Fazit: SAKI ist mit ihrem ersten Soloalbum wieder zum Metal zurückgekehrt und macht die letzten Alben ihrer Stammformation vergessen. Wer auf ALDIOUS, RAMI oder die alten CYNTIA steht, kann mit „The One“ nichts falsch machen. Wer mit dieser Art von japanischem Metal noch keine Berührung hatte, dem sei zumindest ein Reinhören empfohlen.

The One


Cover - The One Band:

SAKI


Genre: Melodic Metal
Tracks: 11
Länge: 45:0 (CD&DVD)
Label: Village Again Association
Vertrieb: Import