Review:

Grave Party

(Sad Dolls)

TIPP

Um es gleich einmal vorweg zu nehmen: SAD DOLLS kommen nicht aus Finnland.  Die Jungs sind Griechen. Allerdings klingen sie so, als wären sie alteingesessene Nordlichter und eine enge musikalische Artverwandtschaft findet sich denn auch zu einer  dortigen Kombo: THE 69 EYES (mit denen sie im Übrigen auch schon als Support unterwegs waren) lassen dezent grüßen (zum Beispiel „Angels Making Love“), was zu einem gewissen Grad sicherlich auch an der dunklen Stimme von Sänger George Downloved liegen dürfte. Auch an (die zugegebenermaßen nicht finnischen) LORD OF THE LOST fühlt man sich gelegentlich erinnert, und als dritte Größe darf man noch ein Prise DEATHSTARS dazugeben. Verglichen mit THE 69 EYES kommen SAD DOLLS stellenweise härter und aggressiver  daher (so zum Beispiel die Scream-Ansätze bei „Terminate Me“, „Dancing Shadows“ und der ebenfalls eher dreckige Refrain von „Creeping Skies“, bei denen der DEATHSTARS-Einschlag deutlich überwiegt), die Keyboards weisen eine Schlagseite zu Electro-lastigeren Klängen auf. Gewoben wird ein dichter, düsterer Klangteppich aus Gitarren und Keyboards, versehen mit Melodien, die zwar  nicht alle sofort direkt ins Ohr gehen, sich  bei mehrmaligen Anhören dann aber doch recht hartnäckig festsetzen. Heimlicher Hit des Albums ist das im Refrain mit weiblichen Backing Vocals versehene „The Last Valentine“, bei dem böse Zungen zwar behaupten könnten, dass es eine ganze Reihe an Genre-Klischees in sich vereint, was der Sache jedoch nicht den geringsten Abbruch tut-  der Song funktioniert blendend und kommt dabei noch so eingängig daher, dass dem geneigten Düsterrockfreund ganz warm ums Herz wird. Fazit: SAD DOLLS liefern hübsche Kost für Dark Rock- bis Dark Wave-Freunde auf der Suche nach neuem Material – die Grave Party rockt. 

Grave Party


Cover - Grave Party Band:

Sad Dolls


Genre: Gothic Rock
Tracks: 12
Länge: 49:40 (CD)
Label: Inverse Records
Vertrieb: Inverse