Review:

Mozartia

(Sacriversum)

Harte Tönen, die den neuesten Output der altgedienten SACRIVERSUM eröffnen. Und das bei diesem zartbesaiteten Namensgeber mit weißer Perücke. Der Schrei nach Blasphemie bleibt dennoch aus, denn musikalisch müssen die Damen und Herren eigentlich keinem mehr ihre Fähigkeiten beweisen. Aber dann das. Sängerin Kate scheint mit dem falschen Fuß aufgestanden. Es mag am schlechten Kaffee liegen oder dem Versuch nachdenklich zu klingen, aber beim Opener fehlen ihr mehr als nur Nuancen um an ihren männlichen Mitspieler heranzukommen. Remo zeigt bei "Painful Fame" wie man mit deathigem Gesang Kontraste aufbaut, auch Kate hat sich stimmlich gefangen, ohne aber trotz der sympathischen Tonlage übermäßige Pluspunkte sammeln zu können. Kate ist Hoffnung und Verderben in Personalunion, ihre Klasse reicht nicht und andererseits ist ihre Stimme so wunderbar szeneuntypisch normal. Sie sind sichtlich bemüht Eigenständigkeit zu bewahren oder zu erschaffen, laufen aber gegen Wände, weil die Ideen fehlen. Und was nutzen all die fähigen Musiker an den Gitarren wenn sie zu oft Gehörtes spielen. Wirklich lustig ist da noch das "Mission Impossible" Riff am Ende von "Stanzerl". Und sie sind es neben Remo auch, die die Klasse über die Distanz wahren. Signifikant haben sich SACRIVERSUM eigentlich nicht geändert gegenüber dem Vorgänger, und doch ist mit "Mozartia" weniger direkt ins Ohr gegangen als beispielsweise "Beckettia". Und ohne diesen Umstand fällt es schwer Überragendes zu erkennen. Technisch gut reicht nicht. Das benötige Mehr ist irgendwo auf der Strecke geblieben, gehobene Mittelklasse mag ich ihnen noch attestieren.

Mozartia


Cover - Mozartia Band:

Sacriversum


Genre: Gothic Metal
Tracks: 9
Länge: -:- (CD)
Label: Metal Mind Records
Vertrieb: Bellaphon Records