Review:

Nokout (Promo EP)

(Sacha Korn)

Auf dem Booklet sieht er aus wie Bushido, der Titel "Nokout" klingt nach Straße, im Hintergrund trostlose Betonlandschaften - bissige Satire oder krampfhaft auf eine gewollte Zielgruppe getrimmt die bei dieser Musik das Weite suchen wird? Sacha Korn, nach Bekunden seiner Plattenfirma studierter Jazzmusiker, mehrerer Sprachen mächtig und im Osten eine wahre Macht, will das Images des Typs aus dem Ghetto. Und er erliegt dem nicht ganz unbekannten Phänomen, dass intelligente Menschen ebendieses gerne überkompensieren: "Nokout" ist die dämlichste Veröffentlichung die mir seit langem auf dem Tisch flatterte. "Nokout" besingt Koks, Gewalt und Angst (größtenteils auf Deutsch)- plakativ aber gewollt lebensnah und realistisch. Die Stimme Korns klingt dabei jedoch so emotionslos wie eine Nutte auf dem Kiez, entbehrt jeder Glaubwürdigkeit und nimmt den Texten damit jede Grundlage sie ernst zu nehmen. Die Musik hat es danach ohnehin schwer: Zwischen poppigen Keyboards und einfachen Samples hört man Gitarren zu Schlagerrythmen zahnlos rocken. Korns Stimme benötigt immer einige leiernde Sekundenbruchteile um den richtigen Ton zu treffen, jedes Aufkeimen einer Aggressivität wird durch dudelnde nach Kirmes klingende Samples erstickt. Fünf Songs reichen um für Jahre genug zu haben, ein komplettes Album ist dennoch bereits für dieses Jahr angekündigt.

Nokout (Promo EP)


Cover - Nokout (Promo EP) Band:

Sacha Korn


Genre: Rock
Tracks: 5
Länge: 25:55 (CD)
Label: East International Music
Vertrieb: