Review:

Ye Are Gods

(Sabbath Assembly)

In den späten 60er Jahren war die „Process Church Of The Final Judgement“ in England und den USA eine Form von apokalyptischer, endzeitlicher Flower-Power-Bewegung, die das Gleichgewicht von Gut und Böse, Gott und Satan, Aktion und Reaktion in den Mittelpunkt stellte. SABBATH ASSEMBLY aus New York sehen sich als neuzeitliches Sprachrohr dieser Bewegung und legen hörbar mehr Wert auf den Transport ihrer Inhalte und die Texte als auf die Musik selbst. Die beiden Macher, Dave Nuss und Jamie Myers (die auch schon bei HAMMER OF MISFORTUNE und WOLVES IN THE THRONE ROOM aktiv war und hier den Hauptgesang übernimmt), zelebrieren eine sehr melodische Mischung aus 60er/7er-beeinflusstem (Occult-) Rock, Blumenkinder-Liedermacher-Singalongs, Spoken-Word-Parts und Kirchenklängen. Dieses grundsätzlich sehr gelungene Potpourri geht stellenweise unter die Haut („We Come From The One“, „Bless Our Lord And Master“, „Christ You Bring The End“, „And The Clarion Calls“), aber gelegentlich auch auf den Sack, speziell in den erwähnten Spoken-Word-Passagen, in denen gepredigt wird, die aber gerne in nervige Laberei ausarten („Let Us All Give Praise And Validation“, „In The Time Of Abbadon II“, „The Love Of The Gods“). „Ye Are Gods“, das Zweitwerk der Band, ist eine interessante, sehr hörenswerte Scheibe, die zweifellos ihre Momente hat, als Gesamtwerk aber nicht zu den Highlights der zuletzt sehr starken, spirituell gefärbten Rockmusik zählt.

Ye Are Gods


Cover - Ye Are Gods Band:

Sabbath Assembly


Genre: Rock
Tracks: 10
Länge: 40:1 (CD)
Label: Svart Records
Vertrieb: Cargo Records