Review:

Mutated

(S.A. Adams)

by Gast
Vielleicht erinnert sich noch jemand ans Bang Your Head 2002? Samstag
morgens um kurz nach halb zehn? Genau, da stand nämlich S.A. Adams auf
der Bühne. Wie, da war jeder noch voll und müde? Naja, wären diejenigen
bei S.A. Adams gewesen, hätte sich ihr Zustand schnellstens gebessert.
Ich sag nur eins: Rotz-Metal-Rock´n´Roll vom feinsten. Und mit "Mutated"
liegt mittlerweile sogar schon das fünfte Album vor, wobei eines Wissens
nach erst das letzte Album ("Stovepipe") in Deutschland verfügbar war,
also will sagen ohne weiteres verfügbar. Beispielsweise kriegt man die
ersten paar S.A. Adams Werke (z.B. "Exiled on Green Street" oder "Signs
of a Time") noch auf der Homepage www.saaadams.com, aber "Stovepipe" war
glaub ich das erste mit mehr oder weniger ordentlichem Vertrieb hier in
Deutschland. Egal wie, was hat man also von "Mutated" zu erwarten? Wie
gesagt, Rotz-Metal-Rock´n´Roll vom feinsten. Kein Mainstream-Müll oder
New-Metal-Schrott, einfach ehrlich gespielter Metal zum headbangen und
abgehen. Das heißt jetzt nicht, daß jedes Lied ein
Geschwindigkeitskracher ist, nein, der Opener "Back to you" ist eher
mid-tempo-mäßig. Hier nickt man nur mit dem Kopf im Takt. Aber direkt
der nächste Track "Too far gone" geht voll zur Sache, schnell, hart,
dreckig. Kompromißlos und direkt. Die folgenden drei Stücke "The You
Show", "Growing" und "25" sind wieder etwas ruhiger im Tempo, schöne
Nummer, wobei "Growing" etwas schwerer ist als die anderen beiden. "Out
of Sight" dann ein Uptempoteil, was genauso wie "Stand Down"
unverkennbar S.A. Adams ist. Wer das "Stovepipe"-Album kennt und mochte,
wird hier sicherlich nicht enttäuscht werden, aber auch wer "Signs of a
Time" aus dem Jahre 1997 kennt, wird erkennen, daß S.A. Adams vom Stil
her nach wie vor die gleichen sind. "The Haunting", eine eingängige
Rocknummer, und einer meiner persönlichen Favouriten auf dieser Scheibe.
"Thanks (FTM)" ist ein kurzes, nicht ganz zweiminütiges Brett, das wie
schon "Too far gone" am Anfang des Albums gut reinhaut. Interessant, wie
man das bewährte Strickmuster
Strophe-Chorus-Strophe-Chorus-Solo-Strophe-Chorus-Schluß (oder so
ähnlich) in zwei Minuten so gut verpacken kann. Mit "Demons" geht es zum
Schluß wieder etwas gemütlicher und schwerer zur Sache, womit der
offizielle Teil des Albums ein Ende findet. Die letzten drei Tracks, die
leider nicht auf meinem Promomuster enthalten waren, aber dennoch auf
dem Backcover aufgedruckt waren, sind Pre-Production-Mixes von älteren
Stücken ("Stalker" und "Be your Man" müssten vom "Stovepipe"-Album sein,
"Mine" von "Signs of a Time"). Alles in allem lässt sich zusammenfassend
sagen: ein schönes, dreckiges, traditionelles Rock´n´Roll Album, ohne
Schnörkel oder irgendwelche modernen Verziehrungen. Wer "Stovepipe" gut
fand, wird hier nicht
enttäuscht. Und wer auf geschmeidigen Rotz´n´Roll steht wird auch seine
Freude haben. (ins)

Mutated


Cover - Mutated Band:

S.A. Adams


Genre: Rock'n'Roll
Tracks: 10
Länge: 36:45 (CD)
Label: NIR Records
Vertrieb: Alive