Review:

Starship

(Rya)

Schon der Vorgänger von RYA konnte mich nur wenig begeistern, die Songs ihres eigenen Cosmos waren relativ simpel Gestrickt, Höhepunkte nur spärlich vorhanden, vor allem aber verhinderten damals die stellenweise zu aufdringlichen musikalischen Einflüsse und natürlich auch die sehr starken stimmliche Ähnlichkeiten zu BJÖRK eine bessere Bewertung. Nun, die neue CD "Starship" ist noch einen Tick elektronischer ausgefallen, dafür nicht mehr so düster, aber mit noch viel mehr nervigem Computergepiepse an allen Ecken und die oftmals als recht unnötiges Beiwerk zu aufgesetzt wirken. Positiv sind dann wiederum einige durchaus gelungene 80er Jahre Keyboard-Dance Pop Sounds zu hören und auch was die solide und wohlklingende Stimme angeht, kann die Lady punkten. Ansonsten muß man RYA ebenfalls zugestehen, daß sie versucht jetzt stärker ihr eigenes Ding durchzuziehen allein die auffällig zur Schau gestellte Vielfältigkeit der vielen elektronischen bzw. per Computer erzeugten "Klangwelten" wirkt mir oftmals zu überladen, vielfach klingt es zu plastikmäßig künstlich. Sicher es gibt auch schöne Beats in Verbindung mit bekannt klingenden Mainstreamtechnosounds ("Unbeliever") aber zünden will der dieser Mix als Ganzes bei mir leider nie so recht. Die erste Single "Love Protection" ist nicht schlecht gemacht hat aber einfach zu viele nervige Refrainwiederholungen, so daß der Track zu lang aufgebauscht wird - ein Manko dass übrigens noch mehrmals vorkommt, die Hook wird Quasi zu Tode geritten. O.k. für die Charts ist dies absolut passend. Der mit großem Abstand beste Titel nach dem gelungenen sphärischen und amtosphärisch gleichermaßen Opener "Traveller" ist aber eindeutig "I Can’t See The Sun", denn dabei geht RYA mal so richtig aus sich heraus und zeigt, daß sie mehr kann als vielfach, banal-süße getragene (Pop) Songs zu trällern. Abwechslungsreiche Texte mit schönen Geschichten wie z.B. "Mongolian Love" alleine reichen nicht aus, die Musik muß die Songs nicht nur transportieren sondern auch tragen können und da wünscht man sich bei allen Programmierkünsten dass nächste Mal lieber mehr erdigere Sounds, Tanzbarkeit hin oder her. Für ein ganzes Album ist diese "Starship" noch nicht ganz flugtauglich. Für Anhgänger der "leichte" Muse auf den unzähligen Dancefloors dieser Welt wahrscheinlich schon eher testenswert.

Starship


Cover - Starship Band:

Rya


Genre: Electro
Tracks: 12
Länge: 48:12 (CD)
Label: Fame Recordings
Vertrieb: Edel