Review:

Paper Blood

(Royal Hunt)

ROYAL HUNT sind im Genre des bombastischen, barocken Power Metals seit Jahren eine feste Größe. Die besonderen Markenzeichen der Band sind nach wie vor Keyboarder Andre Andersen und Stimmwunder John West, der im letzten Jahr unter Anderem mit FEINSTEIN fremdging und mit ihnen ein herausragendes Werk zustande brachte. Er ist es dann auch, der "Paper Blood" seine Hauptqualitäten verleiht, denn Andre Andersen versteht sein Werk anders als etwa sein Fast - Namensvetter Richard Andersson und kleistert alle Songs hoffnungslos mit seiner Tastenarbeit zu! Dabei schlägt er über weite Strecken Töne an, die meist oberhalb der uns bekannten Tonleitern liegen. Selbst für gestandene Symphonic - Metaller und Keyboard - Sympathisanten ist diese Mischung aus schlüpfrigem Keilriemen und "Katze - mit - Schwanz - unterm - Schaukelstuhl" sicher nicht leicht zu ertragen, zudem auch beim Songwriting keine Quantensprünge auszumachen sind. Bevor es zu negativ klingt: "Paper Blood" ist ein sehr gut gemachtes und handwerklich über jeden Zweifel erhabenes Album, aber keiner der Songs kann wirklich vom Hocker reißen und die Soloaffinität von Mr. Andersen liegt deutlich über der Schmerzgrenze ("SK 983", "Twice Around The World"). Als gelungene Anspieltipps kann man die Hymne "Not My Kind" und den ebenfalls coolen, riffbetonten Titelsong angeben, die zeigen, dass bei diesem Album noch viel mehr drin gewesen wäre. Ein von ausgezeichneten Musikern eingespieltes, aber auch ohne die oft nervigen Keyboards sehr banales Werk, zu dem es viele mitreißendere Alternativen gibt.

Paper Blood


Cover - Paper Blood Band:

Royal Hunt


Genre: Power Metal
Tracks: 10
Länge: 56:31 (CD)
Label: Frontiers Records
Vertrieb: Soulfood