Review:

Der Teufel Spielt Den Rock´n´Roll

(ROCKENBOLLE)

Am 21. Mai 1998 haben Lemmy Kilmister, Mikkey Dee und Phil Campbell, einer Handvoll Eingeweihter seinerzeit auch als MOTÖRHEAD bekannt, das Hamburger „Docks“ in Schutt und Asche gelegt, nachzuhören auf dem grenzgeilen Live-Album „Everything Louder Than Everyone Else“. An diesem Tag müssen drei weitere Herren namens Krille, Olli und Kay zugegen gewesen sein, die, wenn auch erst rund sieben Jahre später, nicht mehr nur die ollen Platten hören, sondern selbst Hand an den Rock´n´Roll legen wollten – ROCKENBOLLE waren geboren. Nach einem recht späten Debüt-Album („Alles Kann, Nichts Muss“ aus dem Jahr 2016) liegt nun das Zweitwerk vor, das erneut kurze, knackige Mitgrölnummern bietet, die ihre stilistische Herkunft nicht leugnen können und auch gar nicht wollen. Los geht es mit „Fear In My Balls“, gefolgt von „Rock Bitch“, dem Titelsong, „Jenseits Der Stille“, „Bestie Mensch“, “Roadcrew“ (mehr Hommage geht nicht!), „Überschallblues“ oder „R.A.M.O.N.E.S“ (doch, da Cover-Version!), die allesamt herrlich simpel, flott und im besten Sinne, auch textlich sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch, primitiv durch die Boxen dröhnen. Lediglich der Gesang (Gitarrist Krille und Bassist Olli singen oft im Duett) erreicht nicht die Whiskey-getränkte Urgewalt von uns Lemmy, und, Ihr werdet es schon geahnt haben, Originalitätspreise gewinnen ROCKENBOLLE mit „Der Teufel Spielt Den Rock´n´Roll“ zu keiner Sekunde, aber ansonsten kann man mit einem breiten Grinsen zur Kenntnis nehmen, dass die Fackel der englischen Legende nach wie vor kompetent weitergereicht wird.

 

Der Teufel Spielt Den Rock´n´Roll


Cover - Der Teufel Spielt Den Rock´n´Roll Band:

ROCKENBOLLE


Genre: Rock'n'Roll
Tracks: 12
Länge: 32:25 (CD)
Label: Liekedeler Musikproduktionen
Vertrieb: Liekedeler Musikproduktionen