Review:

Roots And Branches

(Robin Trower)

TIPP
In den 70ern sahen viele Bewunderer ROBIN TROWER als legitimen Nachfolger von JIMI HENDRIX. Und auch 2013 bleibt einem nichts anderes übrig, als den Hut vor dem 68-jährigen Ausnahmekünstler zu ziehen, welcher mit PROCOL HARUM zu Weltruhm gelang und sich mit "Bridge Of Sighs" unsterblich machte.

Auf "Roots And Branches" interpretiert er eigene sowie Klassiker der Blues-Gitarre. Ich könnte Euch jetzt einen vom Blues erzählen, unterstelle aber mal, dass doch die meisten Leser eher dem Rock oder gar dem gepflegten Geschruppe und Gekloppe huldigen - und das meine ich nicht despektierlich. Trotzdem kann ich Euch dieses Album ans Herz legen. Denn ich meine, dem Zauber einer solch erdigen Klangoase, welche dem Zuhörer die Essenz dessen, was Gitarre ist, aufzeigt, kann sich kein Anhänger dieses Seiteninstrumentes entziehen.

Warm, akzentuiert, mal zornig, mal betrübt jaulend, mal knurrend, langsam grollend erzählt uns Robin Trowers Gitarre die elf Nummern. Begleitet von (einer) starken unspektakulären Stimme(n), welche im Verbund immer den Song im Kern leuchten lässt. Die Produktion des Teils ist so kristallklar, dass ich meine zu merken, ob ROBIN TROWR sich vor dem Spiel die Hände gewaschen oder Schmutz unter den Nägeln hatte.
Zurücklehnen und gleich einem guten Tropfen die Songs auf die Zunge legen und erblühen lassen. Viel von dem Ursprung unserer Liebe zum harten Rock ist hier spürbar. "Roots And Branches" ist ein Blues-Album ohne Wenn und Aber, langsam mit zuweilen leicht souligem Touch - dennoch musikgenetisch ist es auch ein Vorfahre dessen, was Heuer "unsere" Musik ist. Das Teil entschleunigt einen, bringt einen runter und entspannt bis in die Tiefen des Organismus. Vielen Dank ROBIN TROWER!

Roots And Branches


Cover - Roots And Branches Band:

Robin Trower


Genre: Rock
Tracks: 11
Länge: 53:35 (CD)
Label: V12 / Cadiz
Vertrieb: Hatman / Soulfood