Review:

The Cold

(Riwen)

Viele Bands feilen Monate und Jahre an ihren Alben. Es wird geprobt und gebastelt bis alle sitzt, alles perfekt ist. Es folgen Wochen im Proberaum, eine mächtige Produktion. So kann man es machen – Muss man aber nicht. Das es auch anders geht, haben RIWEN mit ihrem Debüt „The Cold“ bewiesen: Vierzehn Songs in vierzehn Tagen zu schreiben war hier der Plan. Und der ist voll auf gegangen.


Johannes Persson (Sänger von CULT OF LUNA) wollte mit RIWEN eine Band, die mehr aus dem Bauch heraus spielt und keine ewigen Soundchecks braucht. So klingen RIWEN viel natürlicher und unkomplizierter als CULT OF LUNA. Das Grundgerüst ist hier natürlich schwedischer Hardcore mit einer gehörigen Portion Post Punk. Während der Opener „Crucifix“ direkt gnadenlos drauf los knüppelt, tritt in „Orcus“ die Post-Apokalypse erstmals zu Tage, welche nach dem ungestümen „Strife And Hate“ durch ein akustisches Interlude („Daymares“) wieder aufgegriffen und vertieft wird. Mit „Hades Trail“ und „Stalking A Wounded Wolf“ folgt der Höhepunkt der Scheibe: Hier iist die Stimmung am Dichtesten. „Hades Trail“ hat einen leicht punkigen Touch und versprüht tiefste Verzweiflung (und erinnert mich zeitweise an die ukrainischen Schwarz-Metaller KHORS), während „Stalking A Wounded Wolf“ ein wunderschöner (und langer) melodischer Song geworden ist. „I See The War“ lässt es in thrashiger Manier wieder ordentlich krachen. Mit „Dödens Källa“ liefern die Schweden zu guter Abschluss einen Song mit stampfenden Bässen und in Landessprache.


Zwei Wochen intensive Arbeit, die zu einem hervorragenden Ergebnis geführt hat! „The Cold“ überrollt einen mit seiner gewaltigen Macht, seiner verkrusteten Schönheit und bläst einem mit seinem staubigen Atem der Zerstörung die Ohren nur so weg. Anspieltipps sind auf jeden Fall: „Hades Trail“ und „Stalking A Wounded Wolf“.

The Cold


Cover - The Cold Band:

Riwen


Genre: Hardcore
Tracks: 14
Länge: 42:49 (CD)
Label: Plastic Head
Vertrieb: Soulfood