Review:

The Ghost Of Our Love

(Ricochets)

RICOCHETS sollen eine, wenn nicht die führende Rock’n’Roll Band Norwegens sein. Mir waren sie bisher kein Begriff; aber die ersten Töne vom Zweitwerk "The Ghost Of Our Love" schallen doch recht cool aus den Boxen. An was mich das Quartett um den ausdrucksstarken Sänger Trond Andreassen im Verlauf des ersten Durchlaufes am ehesten erinnert ist weniger Rock’n’Roll, als eine Variante der Stranglers ("Nobody Around", "Bad Shape") - und dies liegt sowohl am Gesang wie an den Kompositionen und deren Instrumentalisierung. RICOCHETS vermengen eine ganze Reihe von unterschiedlichen Stilen in ihrem Sound - vom Rock’n’Roll über Pop-Anleihen bis zu bluesigen Untertönen - bleiben da aber konsequent im Sound der End-Sechziger und Siebziger. Was den Sound mancher Songs durchaus prägt, ist der Einsatz einer Hammondorgel, welche den Tracks einen leichten Psychedelic-Charakter verleiht. Bei "Depressive Side Of Town" kommt dieser Psychedelic-Touch am besten zu Geltung und man hört dabei recht gut, dass die drei Herren auch das eine oder andere Doors-Album zu ihren Faves zählen. Mit harter Rockmusik nach heutigen Maßstäben hat das ganze nicht viel zu tun - aber wie gesagt - Cool klingt es allemal, im Ohr bleiben die Melodien sowieso hängen und Live sollte das Ganze auch entsprechend wirken. Wer sich also in den alten Tage mit den Stranglers anfreunden konnte, sollte bei "The Ghost Of Our Love" auch mal ein Ohr riskieren.

The Ghost Of Our Love


Cover - The Ghost Of Our Love Band:

Ricochets


Genre: Rock
Tracks: 10
Länge: 40:34 (CD)
Label: White Jazz Records
Vertrieb: White Jazz Records