Review:

Richard Christ

(Richard Christ)

Einmal Tribute Band, immer Tribute Band. Wem die Italiener den Tribute zollen - auch wenn sie beteuern jetzt andere Musik zu machen - erkennen die Augen und die Ohren leicht: Schon im Booklet zeigen die drei androgynen Jungs gerne ihr nacktes Bäuchlein, tragen überdimensionierte Sonnenbrillen und haben im aktuellen X-Trax Katalog geshoppt. MARYLIN MANSON steht dick auf ihrer Stirn und mit dem selbstbetitelten Album "Richard Christ" werden sie dieses Stigma sicher nicht los. Auch wenn sie niemals so ätzend zu Werke gehen wie der Amerikaner früher scheinen sie ihm nachzueifern wo immer es geht. Gerade der in ruhigeren Momenten ähnlich leidend introvertierte Gesang drängt sich in Vordergrund der Gemeinsamkeiten. Wenn dann noch der Rhythmus und die Gitarren in den Gefilden des selbsternannten Antichristen wildern ("Neodux") wird es überflüssig. RICHARD CHRIST gehen stets eine Spur poppig-elektronischer zu Werke (kein Wunder mit DOPE STARS INC. Victor Love hinter den Reglern), ihre Musik bietet kaum Ecken und Kanten. Was witzig beginnt ("Space Glamour") wird im völlig belanglosen Chorus im Nirvana versenkt, eine generelle Krankheit des Albums. Für ein Debut ganz nett, die Nabelschnur ist aber noch zu präsent. Und die muss beim nächsten Mal durchtrennt sein, der hier gezeigte wacklige und halbherzige Spagat klappt nämlich nicht.

Richard Christ


Cover - Richard Christ Band:

Richard Christ


Genre: Electro
Tracks: 12
Länge: 42:28 (CD)
Label: Subsound Records
Vertrieb: Alive