Review:

Rezet

(REZET)

Pünktlich zum zwanzigsten Jubiläum der Band veröffentlichen die Schleswig-Holsteiner ein selbstbetiteltes Album, ihr bislang sechstes seit „Have Gun, Will Travel“ aus dem Jahr 2010. „Rezet“ sollte anscheinend aus Sicht von Bandgründer Richard „Ricky“ Wagner und seinen drei Mitstreitern etwas ganz Besonderes werden – und wir werden hier, so viel sei schon vorweggenommen, alles andere als enttäuscht. Nach einem kurzen Klavier-Intro („Opus 1984.2“) legen die Jungs mit „Time To Die“ aus vollen Rohren los, gefolgt von den beiden sehr starken Singles „Unholy Grail“ und „Duck & Cover“. Mit „Together Apart“ findet sich eine ebenfalls sehr gelungene Halbballade auf dem Album, die direkt vom Ohrwurm „Prisoner Of Fate“ abgelöst wird. Und mit „Killing Spree“, dem mit einem Chor eingeleiteten „Atmosfear“, dem von ANVILs Lips befeuerten „True As Lies“ und dem facettenreichen Abschluss „Into The Abyss“ hat man weitere heiße Eisen im Feuer, wobei lediglich das etwas uninspirierte „World War Z“ (der Film war nebenbei reichlich mies…) gegenüber dem Rest einen Tick abfällt. Musikalisch bewegen sich REZET relativ geradeaus irgendwo zwischen EXODUS, MEGADETH und DESTRUCTION, wildern aber eher in amerikanischen als in deutschen Thrash-Gefilden. Einen gewissen Anteil daran hat sicher Neuzugang Nikolay Atanasov (2023) an der zweiten Gitarre, der unter anderem bereits bei AGENT STEEL aktiv war und der Truppe neben dem ebenfalls noch nicht lange bei REZET musizierenden Lorenz Kandolf (2021) am Bass einen gehörigen frischen Wind verschafft. Großen Anteil an der hohen Qualität von „Rezet“ hat nicht zuletzt Produzent (auch für Mix und Mastering zuständig) und Szene-Urgestein Eike Freese, der dem Album einen fetten, passend Thrash-kompatiblen Bollersound verpasst hat. Ein oder zwei Megahymnen hätte ich mir persönlich noch gewünscht, aber das ändert nichts daran, dass „Rezet“ ein wirklich sehr gutes Jubiläumswerk geworden ist!

 

Rezet


Cover - Rezet Band:

REZET


Genre: Thrash Metal
Tracks: 12
Länge: 48:9 (CD)
Label: Violent Creek Records
Vertrieb: Soulfood