Review:

The O.S.E.

(Rentokill)

Seit GREEN DAYs „American Idiot“ dürfen wohl auch Punk-Bands Konzeptalben aufnehmen. Das haben sich auch die Wiener RENTOKILL gesagt, halten den Ball aber erst mal flach und versuchen sich mit „The O.S.E.“ an einer Konzept-E.P., die drei zusammenhängende Songs sowie einen Bonus-Track enthält. Mit dem Opener „The Object“ gibt’s erst mal eine Minute lang die volle Breitseite, vorauf der Song dann noch knapp zwei Minuten geradezu episch ausläuft. Letzteres ist ziemlich überflüssig, aber wo „Konzept“ draufsteht, muss wohl auch im Punkrock ein bisschen „Epik“ drin sein. Das folgende „The Subject“ ist mit über fünf Minuten relativ lang, teils recht metal-lastig und ballert ordentlich. Gleichzeitig gibt es aber auch schöne melodische Parts zu hören, ohne dass Energie oder Aggressivität verlogen gehen. Beim die Song-Trilogie abschließenden „The End“ wird dann noch gut anderthalb Minuten lang akustisch-folkig rumgeklampft, was nun wirklich nicht hätte sein müssen. Ich persönlich hätte hier lieber noch eine schnelle Punk-Nummer gehört. Als Bonus-Track gibt’s dann mit „Downtown Train“ noch ein schönes Tom Waits-Cover. Unterm Strich bleibt ein recht gemischter Eindruck, weil nicht alle Passagen der Songs überzeugen. Dazu ist die Scheibe kaum als Einstieg geeignet, handelt es sich hier doch um ein eher ungewöhnliches Projekt. Allerdings ist diese Veröffentlichung wohl sowieso vor allem ein Fan-Produkt, denn sie erscheint ausschließlich als Picture-Vinyl, der die CD mit allen Tracks noch mal beiliegt. Einsteigern seien die ersten beiden RENTOKILL-Alben empfohlen, für Fans aber ist „The O.S.E.“ sicherlich ein absolutes Muss.

The O.S.E.


Cover - The O.S.E. Band:

Rentokill


Genre: Punk
Tracks: 4
Länge: 13:49 (EP)
Label: Horror Business
Vertrieb: New Music