Review:

Veneración Del Fuego

(Reino Ermitaño)

Wer an einem ordentlichen Metal-Stammtisch nach dem Genuss von zwölf Gerstensäften mindestens zehn Metalbands aus Peru aufzählen kann, wird vermutlich für den totalen Nerd gehalten. Aber weil man nur wenige bis gar keine Truppen von dort kennt, heißt das ja nicht, dass es auch keine gibt: REINO ERMITANO wurden 2001 in Lima gegründet und zelebrieren auf ihrem inzwischen vierten Album einen grundsätzlich gelungenen Stoner/Doom-Cocktail, der (natürlicherweise) der alten BLACK-SABBATH-Schule entspringt, aber deutlich kauziger und uneingängiger daherkommt. Wer jetzt Truppen wie REVEREND BIZARRE, SAINT VITUS oder PENTAGRAM im Sinn hat, liegt nicht falsch, wobei REINO ERMITANO noch schwerer zugänglich sind und in ihren Songs nicht ganz auf den Punkt kommen. Großen Anteil daran hat auch Sängerin Tania Duarte, deren angenehm kraftvoll-weiblicher Gesang zwar passend mit dem Stil der Band einher geht, jedoch auch eine hohe Monotonie mitbringt, die das recht eintönige Songwriting noch verstärkt. Bevor das alles zu negativ klingt, muss man sagen, dass sich Fans der oben genannten Referenzen nicht abschrecken lassen sollten, diesem exotischen Quartett eine Chance zu geben, zumal sich auf dem Album mit „Sobre Las Ruinas“, „Soy El Lobo“ (saucooler Anfang!) oder „Sangre India“ (mit folkigen Akustik-Parts) einige sehr hörenswerte Momente befinden. „Veneración Del Fuego“ ist sicher keine schlechte Scheibe, aber über die gesamte Spielzeit etwas schwerfällig und eine Angelegenheit ausschließlich für Genre-Fans.

Veneración Del Fuego


Cover - Veneración Del Fuego Band:

Reino Ermitaño


Genre: Doom Metal
Tracks: 10
Länge: 66:45 (CD)
Label: I Hate Records
Vertrieb: Soulfood