by Markus Mai
Vom ersten äußeren Eindruck sollte man sich zunächst nicht abschrecken lassen, denn dass ziemlich nichtssagend-grausige Cover von "Trance State" verbirgt eine gar nicht mal so untalentierte neue Melodic Prog Truppe aus heimischen Landen - RED CIRCUIT. Obwohl richtig neu ist hier wohl nur der Name, denn ansonsten haben sich hier einige bereits gestande Musikusse zusammengefunden, um unter dem Zepter von VANDEN PLAS-Sänger Andy Kuntz, der sich als Co-Produzent deutlich hörbar miteingebracht hat, ein melodisch geprägtes Progressive Album mit hohem technischem Anspruch sowie viel Emotionalität zusammenzuzimmern. Die im Beipackzettel etwas zu euphorisch geannte Bezeichnung "Prog-Metal-Supergroup" bezieht sich wohl eher auf so illustre Gäste wie die Gitarristen Patrick Rondat, Stephan Forte (ADAGIO) oder Stephan Lill (VANDEN PLAS) die eigentlichen Protagonisten Sänger Chity Sompala (ex-AVALON), Keyboarder/Engineer Markus Teske (ex-SHEELA), Bassist Tommy Schmitt (ex-ZEUS) sowie Schlagzeuger Frank Bodenheimer sind da zwar nicht mehr ganz so unbekannt aber dennoch "relativ" unbeschriebene Blätter.Den bereits erwähnten hohen Anspruch der Band an sich selbst hat die Band durchaus gefällig umgesetzt, wenn auch nicht über die volle Länge der berühmte Spannungsbogen bzw. ein hochklassiges Niveau nicht immer so konsequent durchgehalten wird. Als richtige Progies würde ich RED CIRCUIT sowieso eher nicht bezeichnen wollenb, dazu geht die Band etwas zu wenig detailreich an die Sache heran. Um aber mit den selbst genannten sowie überdeutlich anklingenden Vorbildern wie TRHESHOLD (besonders zu erkennen bei dem treibenden "Is It Gold?") oder FATES WARNING (z.B. bei "Where you Are" eine geile Halbballade mit Hammerhookline) richtig konkurrieren zu können fehlt es noch an einigen Feinheiten. Die Keyboards sind zwar nicht schlecht gemacht, kommen recht modern sowie abwechslungsreich daher aber stehen oftmals etwas zu weit dominierend vor den Gitarren, die stellenweise etwas zu stiefmütterlich bzw. zu brav und auch eindimensional abgemischt worden sind. Ist sicher auch etwas Geschmackssache aber da fehlt es mir etwas an gegenpoligen raueren Riffs. Ein klarer Pluspunkt auf "Trance State" sind die hervorragenden Chorarrangements sowie die astreinen Vocals von Chity Sompala, bei so manchen etwas aggressiveren Parts u.a. bei "So hard To Be Like God" hört sich der Gute an wie ein etwas "kehliger" Klaus Meine (SCORPIONS). Technisch haben RED CIRCUIT ein gutes Niveau anzubieten, da gibt es nichts zu beanstanden, an der emotionalen Ausprägung jedoch sollte der Fünfer beim nächsten doch etwas mehr feilen, ein insgesamt doch etwas zu stark ausgeprägter steril-klinischer Charakter des Albums lässt sich leider nicht leugnen. Trotz so gelungener Groover wie "The Veil", hier kommt dann auch so richtig Atmosphäre auf, haben sich auch etwas zu durchschnittliche Songs eingeschlichen wie "Go Straight" oder das zu gewollt klingende "You Might Have Been Queen" eingeschlichen. Nettes Album aber leider etwas zu unspektakulär für den ganz großen Wurf!
Trance State
Band:
Red Circuit
Genre: Melodic Metal
Tracks: 10
Länge: 43:37 (CD)
Label: Limb Music
Vertrieb: SPV