Irgendwo bei Düsseldorf muss ein Stück Wüste sein. Anders kann ich mir den Sound des erdigen Quartetts aus der Rheinmetropole nicht vorstellen. RAW Q machen laut eigener Aussage Heavy Rock - und liegen damit sicher nicht so verkehrt. Der Nachfolger des Debüts "You Might As Well Be Hanged For A Sheep As For A Lamb" läuft unter den Namen "Celebrating Mass” und fügt dem Heavy meines Erachtens auch noch eine Portion Wüstenrock hinzu. Die raue Stimme von Sänger Krolli tut dazu nämlich ein übriges. Gut passen tut diese Mixtur allemal. Mir hat es dabei vor allem der fetzige Opener "The Die Is Cast" (gibt es als Download auf der Bandhomepage), das eingängige "Barfly", das an ZZ-Top auf Speed erinnernde "Contact Killer", das mit coolem Anfang gesegnete "Mellow Tunes" (geiler Track) und das schnellere, Achtziger-Vibes versprühende "Village Of The Damned" angetan. RAW Q machen Spaß - und Live sollte der schroffe Sound noch besser, da fetter kommen. Die Produktion ist zwar nicht übel für einen Underdog; möchte aber gar wissen, wie das Teil mit einer amtlichen Mache rüberkommt. Hinten raus sind die Kompositionen auf "Celebrating Mass” dann nicht mehr ganz so zwingend, für RAW Q dürfte das Album aber trotzdem einen guten Schritt nach vorne bedeuten. Ob es am Klimawandel liegt. Keine Ahnung. Aber wie anfangs erwähnt. Irgendwo bei Düsseldorf muss ein Stück Wüste sein - und das ist gut so.