RAVAGED machen mir das Leben nicht leicht. "Funeral Parade", ihr zweites Demo, hat einen echt undergroundigen Sound, einen echt fiesen Sänger, uffta-uffta-Drums, auf der anderen Seite aber auch einen räudigen Charme. Aber der Reihe nach: RAVAGED sind in Visby, Schweden, beheimatet und haben Ende Dezember ihre zweite MCD rausgehauen. Darauf gibt’s vier eigene Tracks plus ein Slayer-Cover ("Postmortem") zu hören, die allesamt in recht rohem Soundgewand aufgenommen wurden - klingt truer als die Sachen manch’ unkommerzieller Black Metal-Combo hehe. Der Sound hat aber zu Folge, dass die Drums mal richtig Scheiße klingen und überhaupt keinen Wumms haben, was aber das manchmal echt einfallslose Spiel des Drummers gut übertüncht. Er hat leider nur wenig Parts, in denen er glänzt, meist beschränkt er sich auf uffta-uffta-Rhythmen, die man nach zwei Sekunden mittrommeln kann. Die beiden Gitarristen haben einen einigermaßen akzeptablen Sound und n paar nette Momente, schrammeln aber meisten recht einfallslos vor sich hin. Die vier eigenen Songs gleichen sich noch sehr und mischen Thrash Metal mit ein wenig Death und Black, was mehr oder weniger wie alte Lord Belial (bei "Dreamless State" wird auch mal ganz frech abgekupfert) klingt, ohne deren "Kiss The Goat"-Songwriting-Qualitäten zu haben. Ist leider noch alles recht gleich und ein wenig langweilig, was RAVAGED hier abliefern. Wenn man aber das Alter der Truppe sieht (schlappe 19 Jahre), kann mit der Zeit noch was aus RAVAGED werden. Über das Slayer-Cover reden wir mal nicht und auch die "Leistung" von Sänger Leatherface erwähne ich mal nicht weiter, der Kerl muss noch hart arbeiten. Immer schön in einer Stimmlage bleibend, erinnert er oft an ein quiekendes Etwas, das auf Krampf böse sein will. Geht gar nicht. Aber irgendwie hat "Funeral Parade" auch einen räudigen, rohen Charme - sind halt die ersten Schritte einer Band und vielleicht wird aus denen ja einmal was Großes, da hört man sich dann diese ungestümen rohen Aufnahmen mit einem Lächeln an hehe.