Review:

Silent Stage

(Rapture)

Manchmal ist es ganz gut wenn die Erwartungshaltung nicht zu hoch ist. Irgendwie fällt es einem dann so schön angenehm auf wenn man positiv überrascht wird. Und dabei machen RAPTURE wenig originell, gar nichts neu aber Vieles gekonnt gut. Die Finnen fahren eine Affinität zu melodiösen Gitarren auf, die der eines Fischs zum Wasser wenig nachsteht und die in der ohnehin recht knackig geratenen Produktion eine schmissige Grundlage für ihre Goth Metal Songs bilden. Durchweg wird auf eine melancholische Stimmung gesetzt, im Vergleich zum letzten Album sind deutlich mehr ruhigere Parts eingezogen und der zweistimmige Gesang hält sich die Waage zwischen tiefen Growls und cleanen Parts. Beeinflusst vom KATATONIA Dunstkreis ("I Am Complete") stehen ihnen in meinen Ohren die entspannten Tracks besser als die härteren ("Dreaming Of Oblivion"). Denn ebendiese gefallen zwar beim ersten Hören lösen sich dann aber auch schnell in Wohlgefallen auf wenn sich die Muster zu penetrant wiederholen und der finnische Sound schon fast dreist an den Noten klebt. Die Abwechslung unter den Songs ist ansonsten aber ein klarer Pluspunkt des Albums, selbst ein Instrumental ("Completion") verkommt nicht zum Lückenfüller. Und auch wenn die von SHAPE OF DESPAIR bekannten Musiker sicherlich noch trauriger könnten, haben es RAPTURE doch verstanden ein herrlich schönes Album aus Herzschmerz und rockenden Gitarren zu machen. Was aber leider schon viele vor ihnen auch nicht unbedingt schlechter taten.

Silent Stage


Cover - Silent Stage Band:

Rapture


Genre: Gothic Metal
Tracks: 9
Länge: 41:25 (CD)
Label: Spinefarm
Vertrieb: Sony