Review:

Rudeboys von der Reeperbahn

(Rantanplan)

Gerade erst Anfang des Jahres haben die Hamburger Ska-Punk-Urgesteine ihr zehntes Album „Stay Rudel – Stay Rebel“ veröffentlicht. Mit der EP „Rudeboys von der Reeperbahn“ folgt jetzt schon der nächste Streich. Obwohl – wirklich neu ist das Material nicht, denn diese EP war schon als Bonus in der limitierten Box-Edition von „Stay Rudel – Stay Rebel“ enthalten und wird jetzt einfach nachträglich noch separat auf den Markt gebracht. Die Anschaffung dürfte sich allerdings für alle Fans, die die Box nicht ihr Eigen nennen, lohnen. Denn hier gibt es mehr vom gewohnten RANTANPLAN-Sound, und qualitativ fallen die sechs Stücke keinesfalls ab.

Ska gibt es hier tatsächlich gar nicht mal so viel zu hören, lediglich der erste und der letzte Song bieten klassischen, dabei auch leicht augenzwinkernden Off-Beat. Dazwischen gibt es vier Stücke lang rauen, aber melodischen Deutschpunk zu hören, der wie „Finger 13“ mal mehr nach vorne geht, sich wie in „Scheiß auf Gestern“ (inklusive Gast-Feature von Deutschrapper Swiss) mal mehr im Midtempo bewegt oder wie in „Notaufnahme“ sogar fast balladeske Töne annimmt. Die wie immer politischen und gesellschaftskritischen, aber niemals platten Texte laden außerdem zum Zuhören und Reflektieren ein, wobei sich dann doch auch immer wieder der RANTANPLAN-typische Humor Bahn bricht.

Es ist also absolut berechtigt, dass „Rudeboys von der Reeperbahn“ jetzt auch als eigenständiges Release existiert. Und es wäre wirklich schade gewesen, wenn diese Songs ihr Dasein lediglich als Bonus-Tracks einer Sammlerbox gefristet hätten.

Rudeboys von der Reeperbahn


Cover - Rudeboys von der Reeperbahn Band:

Rantanplan


Genre: Punk
Tracks: 6
Länge: 17:43 (EP)
Label: Drakkar
Vertrieb: Soulfood