Review:

Better Days

(Ransom)

Endlich mal wieder ein schönes Frontcover - es gehört zur Scheibe „Better Days“ von RANSOM. Die Musik ist da schon weit weniger originell. Als Classic Rock soll uns diese Mucke verkauft werden o.k. kann man teilweise schon zustimmen auf jeden Fall Rock mit 80er Jahrebetonung. Obwohl der Opener und Titeltrack eher düster mit leicht grungigen Riffs ausgefallen ist, krankt aber letzten Endes auch wie bei ca. 80% der Songs dieses Albums an der mangelnden Griffigkeit bei den Hooklines. Der Song steigert sich zwar ganz gut hoch, auch musikalisch gut umgesetzt aber dann wartet man auf den Refrain und dann kommt eine absolut schwache Melodie. Und dies ist echt leider oft so - am Ende kommt zwar noch ein gutes Gitarrensolo aber hängen bleibt da definitiv nichts. Dafür verantwortlich ist Mastermind Bassist & Produzent Don Cromwell sowie sein Gitarrist/Sänger Tommy Girvin die mit „Trouble In Paradise“ 1998 bereits ein Album am Start hatten. Diese Scheibe soll demnächst via Yesterrock nochmal neu aufgelegt werden.

Irgendwie kommt dieses Album aber nicht oder nur selten in die Pötte, liegt auch an den zu vielen nöligen Gürtelrubbler sorry Verzeihung hier heißt dass Power Balladen zumindest „Learn to be alone“ soll so eine sein. Sorry trotz dem gefühl-schmachtenden Timbre in bester BRIAN ADAMS Manier, das rettet den Song eher nicht. Denn eines hätten sich die beiden Herren vom Kanadier schon abschauen können, er weiß zumindest wie gute Refrains geschrieben werden, eine Fähigkeit die bei RANSOM fast völlig fehlt. Zwar verzichtet man darauf ähnlich platt-poppige Songs wie die in den letzten Jahren zu Hauf erscheinen Sachen des erwähnten Adams zu machen aber das macht die Musik trotz guter technischer Fertigkeiten du solider Produktion nicht besser. Eine der Lichtblicke ist das folkig angehauchte „Stay with me tonight“, die einfältigen Songtitel sprechen auch eine Sprache für sich. Wie gesagt es sind sehr viele gefühlvolle Sachen dabei aber die Umsetzung ist eher schnarchig-langweilig ohne jeden Esprit, die Sachen dudeln so vor sich hin, das packende geht den Nummern völlig ab. Ja ganz nett anzuhören aber irgendwie kraftlos und Ah-Erlebnisse bleiben da völlig aus. Ganz schlecht geworden ist dabei „Calm before the Strom“ mit gräuslich hohem Schrägrefrain aber auch „Heaven knows“ überzeugt nur wenig mehr, da fehlt völlig der Esprit. Der Schluß des Albums mit „In My Dreams“ beginnt mit einem molligen Keyboardintro und getragenem Gesang, nimmt langsam Fahrt auf und nach 50 Sekunden wartet man auf den Refrain aber dann wird ausgeblendet, sorry is ne Frechheit, wer weiß, was für ne Kracherhookline diesmal gekommen wäre.

Nee Scherz beiseite, ich will jetzt auch nicht sagen ein würdiger Schluß für diese Scheibe aber die Leistung ist schon sehr dürftig. Von Leuten die mit Hochkarätern wie u.a. EDDIE MONEY tätig waren muß und darf man doch etwas mehr an Inhalten erwarten.

Die Melodiebögen sind meist nicht mal altbacken sondern schlichtweg banal und über die Herz-Schmerz-Texte sagen die Songtitel bereits alles aus. Wäre ja auch nicht so schlimm, wenn die Musik wenigstens passen würde. Bei den wenigen etwas „schnelleren“ Sachen wie dem groovigen „Best Is Yet To Come“ und auch “Party Life” (mit schönen Riffs leider viel zu stark nach hinten gemischt!) sehen die Musiker auch etwas besser. Etwas alternativer kommt dann soagr „Oh Life“ daher, luftig-locker mit guter Hook. Aber ansonsten, wenn es um Chorusse geht die nicht zünden wollen wie u.a. bei „High And Mighty“, hat man einfach ein gutes Händchen um sicher ins Klo zu greifen. Manchmal entsteht der Eindruck, dass ein Song um ein Solo herumgeschrieben wurde, bzw. die Gitarre wichtiger wäre als der Song, denn hier wird immer alles gegeben nur der Rest funzt meist net. Wie gesagt sicherlich ganz nett anzuhören aber bei dem dünnen Songwriting nützt auch das zweifellos gute handwerkliche Können nicht viel. Hier regiert gerade noch so Mittelmaß, es fehlt an drive, die Musik wirkt teilweise sorry lethargisch - braucht man sich wirklich eher nicht zu geben, dass machen viele Bands viel besser und vor allem mit mehr Herzblut. Nee, diese Art Sound hat wahrlich schon bessere Tage gesehen.

Better Days


Cover - Better Days Band:

Ransom


Genre: Rock
Tracks: 11
Länge: 44:29 (CD)
Label: Yesterrock
Vertrieb: