Review:

Codex Metalum

(Rampart)

RAMPART aus Bulgarien haben es in den knapp 15 Jahren ihres Bestehens auch schon auf vier Alben gebracht. Das Neueste davon hört auf den wohlklingenden Namen „Codex Metalum“. Und so verwundert es wenig, dass die BulgarInnen streng nach dem stählernen Reinheitsprinzip musizieren. Teutonische Sounds der späten 80er und frühen 90er haben es RAMPART durchaus angetan und so überrascht das BLIND GUARDIAN Cover „Majesty“ an dieser Stelle nicht wirklich. RAMPART geben zwar gerne Gas, scheuen sich aber auch vor dem einen oder anderen längeren Stück nicht und pendeln so gekonnt zwischen speedigen Nummern und epischen Tracks hin und her. Dabei den Schweden ROCKA ROLLAS nicht unähnlich. Was auch RAMPART wie viele andere „Ostbands“ mitbringen, ist eine spezielle Art der Melancholie, die ich persönlich sehr schätze und die sie von vielen musikalisch ähnlich gelagerten Bands abheben.

Während das aktuelle Werk -genauso wie die beiden ersten Alben- in Englisch vorliegt, war der direkte Vorgänger „Завера“ in ihrer Muttersprache verfasst. Und auch bei RAMPART zeigt sich da die Krux: In meinen Ohren klingen Alben von Bands, die es auch gewohnt sind in ihrer Landessprache zu singen, meist stärker als der Versuch mit englisch fit für einen internationalen Markt zu werden. Der Akzent ist ja prinzipiell sympathisch, trotzdem hört man im direkten Vergleich auf der bulgarischen Scheibe eine Sicherheit und ein Selbstbewusstsein, was hier einfach fehlt. Besonders deutlich wird das beim episch-ausufernden „Of Nightfall“, welches in einer etwas anderen Version unter dem Titel „Декември“ auch auf dem Vorgänger zu finden war. Ist auf Bulgarisch doch ‘ne ganze Spur geiler.

Trotz dieser Kritik ist „Codex Metalum“ eine gute Platte für Undergroundwühler, die sich gerne abseits des Mainstreams durch den stählernen Dschungel kämpfen.

Codex Metalum


Cover - Codex Metalum Band:

Rampart


Genre: Heavy Metal
Tracks: 9
Länge: 51:15 (CD)
Label: Iron Shield Records
Vertrieb: Soulfood