Review:

Misanthropic Alchemy

(Ramesses)

Das Königreich England steht ja schon seit mehreren Dekaden für musikalische Innovation, doch ab und an spült es auch Auswüchse ans Licht, die nicht bei den guten im Töpfchen landen. Einer davon hört auf den Namen RAMESSES und fummelt sich eine höchst "noisige" (in Fachkreisen auch einfach "nervig" genannt) Mischung aus Doom Metal und Industrial zurecht, die eher nach Baustelle denn origineller Klangschmiede tönt. Die in Zeitlupe bratenden Gitarren wurden derartig höhenlastig verzerrt, dass sie sich wie eine Motorsäge in die Ohren schneiden, die Drums wurden wie einst bei METALLICA durch scheppernde Blechmülltonnen ersetzt, und der ebenfalls gruselig verzerrte (Grunz-) Gesang klingt nicht nach "psycho", sondern mehr nach "Batterie leer". Auch die ständigen Beat- und Riffwiederholungen mögen ja bei einer Band wie MINISTRY zum guten Ton gehören, aber die können das auch, RAMESSES nicht. Man schafft es kaum, sich diese verwaschene, vor deplatzierten Effekten nur so triefende Angelegenheit länger als zehn Minuten anzuhören. Und warum man am Ende noch ein völlig belangloses Dudel-Instrumental mit dem bedeutungsschwangeren Titel "Earth Must Die", aber zugegebenermaßen erträglichem Gitarrensound geparkt hat, weiß wohl nur die Band selbst. Und wer dieses Review bis hierher aufmerksam gelesen hat, wird sich denken können, dass am Ende alles andere als eine Kaufempfehlung steht.

Misanthropic Alchemy


Cover - Misanthropic Alchemy Band:

Ramesses


Genre: Industrial
Tracks: 7
Länge: 47:50 (CD)
Label: Feto Records
Vertrieb: Cargo Records