Review:

Tiny Deaths

(Rakoth)

Nach der fabulösen Planeshift habe ich mich sehr auf die neue Russen-Rakete RAKOTHs gefreut. Allerdings haben es die Herren diesmal ein wenig übertrieben. Denn wo sich zuletzt melancholische, verspielte Parts mit fiesen, brutalen Absachnitten abwechselten, reagiert jetzt das "Chaos". Hier wechseln folkige, akustische Einflüsse mit synthie-poppigen Stücken, es folgen (seltener gewordene), Black-Metal-würdige Teile genauso wie trance-geprägte Rhythmen. Gitarren lösen Blockflöten, unterstützt von Pauken und Tasteninstrumenten, ab. Sprechgesang, gegrunzte Töne, cleane Barden-Stimmen - hier dies, da das. Dazu gesellen sich neben englischen Texten auch russische ("Trust This"), womit sich der Exotenbonus ins Unermessliche steigert. Natürlich kann man das Ganze jetzt als Avantgarde-Experiment in Sachen Folk-Black-Metal bezeichnen und natürlich ist den Jungs wieder ein facettenreiches, wirklich interessantes Album gelungen. Allerdings fürchte ich, dass ganz, ganz viele einfach überfordert sind mit dieser Art von Musik. Was wiederum nicht unbedingt ein Maß für die Qualität einer Scheibe sein muss. Wer sich für tolerant, offen und so hält, der höre rein. Eins ist sicher: RAKOTH fordern ihre Fans immer wieder aufs Neue, denn Stillstand bedeutet bekanntlich Rückschritt. Und genau das kann man den Russen am allerwenigsten vorwerfen.

Tiny Deaths


Cover - Tiny Deaths Band:

Rakoth


Genre: Unbekannt
Tracks: 11
Länge: 49:6 (CD)
Label: Elitist/ Earache Records
Vertrieb: SPV