Review:

Eiskalt

(Ragnaröek)

Konnte man dem 2009er Debüt „Rache“ mit viel Wohlwollen noch ein paar nette Momente entlocken, mutieren RAGNARÖEK mit „Eiskalt“ endgültig zur akustischen Unnötigkeit. So derart zusammen deliriert und dilettiert wie der Haufen hier seine dünn produzierte Schlagersuppe verbricht, habe ich es selten von der Heimatfront zwölftklassiger Pseudo-Mittelalter-Schergen vernommen. RAGNARÖEK schaffen es mühelos, das textliche Niveau von Andy Borg, Hansi Hinterseer oder den Zillertaler Jungfernjägern mühelos zu unterbieten und alles in Versatzstücken aus dem Dudel-Retortenbaukasten zu verpacken. „Ich brenn´ so heiß in deinem Eis“ heißt es gleich im eröffnenden Titelsong, „Wir fahren auf´s Meer hinaus, und nachts leuchten uns die Sterne“ kann man in „Mondenkind“ bestaunen, aber in „Furchtlos“ trifft Sänger und Ober-Dudelsack Charon (der hier singt, als habe er eine heiße Pellkartoffel im Mund) den Nagel auf den Kopf: „Ich kenne keine Angst“ – genau diese Eigenschaft benötigt man auch um solch ein Album aufzunehmen. Als Gnadenschuss gibt´s am Ende der Scheibe noch eine Discount-Elektroversion des Stückes „Wahnsinn“, das man dafür höchst originell in „Elektrowahn“ umgetauft hat. Eine gleichfalls unterirdische Band wie FEUERSCHWANZ versucht ja wenigstens noch, bei aller Talentfreiheit witzig zu sein, RAGNARÖEK versuchen nicht mal das. Schlimmer geht´s nimmer!

Eiskalt


Cover - Eiskalt Band:

Ragnaröek


Genre: Folk
Tracks: 12
Länge: 49:14 (CD)
Label: Trollzorn Records
Vertrieb: Soulfood