Review:

Tribe

(QUEENSRYCHE)

Um das langersehnte neue Album dieser US Metal-Legende wurde ein ähnliches Theater betrieben wie um das neue METALLICA-Demo. "Back to the roots" meinten die einen, "wie die letzten Scheiben" die Anderen. Jeder hatte ´ne andere Meinung zu diesem Thema; jeder Hansel musste seinen unqualifizierten Senf inklusive passendem Urteil abgeben, ohne das Endresultat vorliegen zu haben. Und jenes klingt wie das Lebenszeichen einer Bigband älerer Herren, die noch einmal die Instrumente für sich entdeckt haben. Wer ein neues "Operation Mindcrime", "Empire" oder gar "Warning" erwartet hat, kann gleich wieder wegklicken, denn diese Tage sind endgültig vorbei. Ein schlechtes Album ist "Tribe" aber dann doch nicht geworden. Locker rockende Groover wie der atmosphärische Opener "Open" (wie passend...), "Losing Myself" oder das düstere "Blood" kann man sich gut anhören, aber das große "Aha"-Erlebnis bleibt aus. Schuld daran ist der Löwenanteil der Kompositionen, die ziemlich zahn,-und eierlos durch die Gegend hoppeln. Von der Stimmung her erinnert mich "Tribe" etwas an die späteren PEARL JAM-Alben, auf denen ja auch der Ruhepol dominiert und die bereits nach wenigen Tracks zu langweilen beginnen. Letztlich bleibt ein Album einer weiteren Band, die ihre großen Zeiten leider leider schon lange hinter sich hat. Wer also schon die letzten Alben der Band nicht mehr mochte (wie die meisten "Fans Of The Reich"), wird hier sicherlich keine Erlösung finden. Gelegenheitsrocker, die sich mit einem großen Namen auf dem Cover begnügen, können das Ding ruhig antesten, wer aber bei "En Force", "I Dont’t Believe In Love" und "Silent Lucidity" auf Knien durch die Bude robbt, kann sich viel Geld und eine weitere Enttäuschung sparen...

Tribe


Cover - Tribe Band:

QUEENSRYCHE


Genre: Hard Rock
Tracks: 10
Länge: 41:43 (CD)
Label: Sanctuary
Vertrieb: Soulfood