Review:

The Freddie Mercury Tribute Concert

(QUEEN)

Freddie Mercury, unnachahmlicher Frontmann, Entertainer und Stimme von QUEEN verstarb am 24. November 1991 an Aids und rief damit der Welt erst richtig die Gefahren dieses Virus ins Bewusstsein. Die drei verbliebenen Bandmitglieder - Roger Taylor, Brian May und John Deacon – veranstalteten dann am 20. April 1992 in der Londoner Wembley-Arena ein Benefiz-Konzert, von dessen Einnahmen der Mercury Phoenix Trust (eine gemeinnützige Organisation zur Bekämpfung von Aids) gegründet wurde. Die 72.000 Ticket waren innerhalb Stunden weg, obwohl niemand wusste, wer da eigentlich auftreten würde. Das Konzert wurde weltweit im TV live übertragen und blieb mit seinen unvergesslichen Eindrücken bei vielen im Kopf hängen.

Die erste DVD enthält die Opening Acts – sozusagen das Vorprogramm, welches es in sich hatte. Die Umbaupausen zwischen den Bands wurden für Einspielungen von Interviewausschnitten und Auftritten von Freddie Mercury genutzt, die formatfüllend auch auf der DVD enthalten sind. Den Opener gaben METALLICA mit „Enter Sandman“, „Sad But True“ und „Nothing Else Matter“ – allesamt noch mit langen Haaren, Spandexhosen und durchaus hungrig. Das Publikum dankte es Ihnen. Das folgende QUEEN-Medley von EXTREME mit einem glänzend aufgelegten Sänger Gary Cherone und einem herausragend spielenden Gitarristen Nuno Bettencourt kommt dann auch gleich richtig geil – („Mustapha, Bohemian Rhapsody, Keep Yourself Alive, I Want To Break Free, Fat Bottomed Girls, Bicycle Race, Another One Bites The Dust, We Will Rock You, Stone Cold Crazy, Radio Ga Ga, Love Of My Life“) – alleine das sehr hart gespielte „Keep Yourself Alive“ nötigt einen zum ständigen drücken der Repeat-Taste. DEF LEPPARD mit „Now I’m Here“ und Brian May an der Gitarre zeigen deutlich, was die tauben Leoparden mal Live drauf hatten. Bob Geldorf bildete dann das Into zum Höhepunkt des ersten Teiles – GUNS’N’ROSES mit „Paradise City“ und einem kongenialen „Knocking On Heavens Door“ – mein Gott waren die GUNS damals gut …! Den Abschluss bildet eine gefühlvolle Rede von Freddy’s Freundin Elisabeth Taylor.

DVD Nummer 2 enthält dann ein Best of QUEEN Konzert mit diversen Gästen und vor allem beindruckenden Gastsängern. Den Anfang macht ein altehrwürdiger QUEEN-Rocker – „Tie Your Mother Down“ – mit Joe Elliot (DEF LEPPARD) am Mikro und SLASH an der Gitarre. Und hochkarätig geht’s weiter. „I Want It All“ wird von THE WHO Frontmann Roger Daltrey intoniert, an der Gitarre BLACK SABBATH Ikone Toni Iommi – wer noch alles die Bühne enterte kann man der unten angehängten Tracklist entnehmen. Hervorzuheben ist noch das von Brian May in einer tief emotionalen Version dargebrachte „Too Much Love Will Kill You", welches die Masse gen Tränen rührte, „Somebody To Love“ wurde von (man getraut es sich kaum zu schreiben) George Michael und einem Gospel-Chor genial interpretiert. Davor machte er schon das Akustikstück „‘39“ zu einem Highlight – kein Wunder dass er als neuer QUEEN Frontmann gehandelt wurde. „Radio Ga Ga“ mit Paul Young am Mikro (noch so eine herausragende Stimme, welche an sich auf metal-inside.de nichts verloren hat) brachte zuvor Wembley zum Beben, der Blick ins weite Rund zeigte nur in den Himmel gereckte, klatschende Hände soweit das Auge reicht. Ein Moment, der sich im Gehirn verewigt. Ian Hunter und Mick Ronson (MOTT THE HOOPLE) sowie David Bowie hielten die Stimmung mit dem Gassenhauer „All The Young Dudes“ hoch, bevor Bowie mit seinem Jahrhundertsong „Heroes“ ran durfte. Wenn Kollege Axl Rose im neckischen Röckchen und mit bauchfreien T-Shirt den zweiten Teil von „Bohemian Rhapsody“ rockt, bebt das Stadion. Dass er sich zum abschließenden „We Will Rock You“ auch noch in weise Klamotten präsentierte sei dem Ego und den damaligen Sitten geschuldet. Egal! So fit und „on the top“ wie damals war Axl danach nie mehr. Zuvor wurde Elton John bejubelt, der dann nochmals mit Toni Iommi das Freddy-Vermächtnis „The Show Must Go On“ in einer Version darbot, die für Gänsehaut sorgte. Den Abschluss bildete Musical-Star Liza Minelli mit „We Are The Champions“.

„The Freddie Mercury Tribute Concert“ erweckt visuell und musikalisch noch mal das Erbe der 80er (auch Klamotten- und Frisurtechnisch  ); das Größen des Metal, Rock und Pop nicht nur nebeneinander, sondern miteinander einen unvergesslichen Auftritt ablieferten gab es früher öfters – und sorgte damit für unvergessliche Momente der Rockgeschichte. Und heute? Das Querdenken und die Offenheit ging über die Jahre schon ein wenig im Schubladendenken und der Schnelllebigkeit verloren. Auch deswegen ist „The Freddy Mercury Tribute Concert“ wertvolles Anschauungsmaterial.

Neben den beiden regulären DVDs auf welchen das Konzert enthalten ist, gibt es noch ein fettes Booklet mit Linernotes und reichlich Pics und eine dritte DVD mit Bonusmaterial. In erster Linie eine einstündige Dokumentation zum Tribute Konzert (von 2002), das sich ausschließlich mit der Organisation des Konzertes beschäftigt, nicht mit Freddie; dazu noch drei Aufnahmen von den (z.B. Queen mit David Bowie und Annie Lenox), zwei Bildergalerien und Textinfos zum Mercury Phoenix Trust. Das Ganze Package also erheblich wertiger aufgemacht als die bisherigen Veröffentlichungen und vor allem vollständig. Das Bild und auch der Ton sind sehr authentisch; d.h. wer HD erwartet liegt hier falsch, es handelt sich um gut restauriertes TV-Material, dass in erster Linie von der Qualität der Songs und der überragenden Performance der Musiker lebt – und dafür gibt es auch den TIPP. Bildformat dem Jahrgang 1992 entsprechend 4:3, die Sound-Formate für BR (DTS-HD High Resolution Audio, LPCM Stereo) und DVD (DTS 5.1, PCM Stereo) sind Standard, Untertitel in Englisch, Französisch, Spanisch, Deutsch, Italienisch, Holländisch und Portugiesisch. Schönes Package, klasse Konzertereignis – welcome back in time.



Opening Acts

1) Intro

2) Brian May / Roger Taylor / John Deacon Introduction

3) Metallica – Enter Sandman

4) Metallica – Sad But True

5) Metallica – Nothing Else Matters

6) Freddie Montage (Insert)

7) Extreme – Queen Medley

8) Freddie Montage (Insert)

9) Def Leppard & Brian May – Now I’m Here

10) Queen – I’m Going Slightly Mad - Video (Insert)

11) Bob Geldof – Too Late God

12) Guns ‘n’ Roses – Paradise City

13) Guns ‘n’ Roses – Knocking On Heavens Door

14) Elizabeth Taylor Speech



QUEEN-Set

1) Joe Elliot, Slash & Queen – Tie Your Mother Down

2) Roger Daltrey, Tony Iommi & Queen – I Want It All

3) Zucchero & Queen – Las Palabras De Amor

4) Gary Cherone, Tony Iommi & Queen – Hammer To Fall

5) James Hetfield, Tony Iommi & Queen – Stone Cold Crazy

6) Robert Plant & Queen – Crazy Little Thing Called Love

7) Brian May – Too Much Love Will Kill You

8) Paul Young & Queen – Radio Ga Ga

9) Seal & Queen – Who Wants To Live Forever

10) Lisa Stansfield & Queen – I Want To Break Free

11) David Bowie, Annie Lennox & Queen – Under Pressure

12) Ian Hunter, David Bowie, Mick Ronson & Queen – All The Young Dudes

13) David Bowie, Mick Ronson & Queen – Heroes

14) George Michael & Queen – Year Of ’39

15) George Michael, Lisa Stansfield & Queen – These Are The Days Of Our Lives

16) George Michael, London Gospel Choir & Queen – Somebody To Love

17) Elton John, Axl Rose & Queen – Bohemian Rhapsody

18) Elton John, Tony Iommi & Queen – The Show Must Go On

19) Axl Rose & Queen – We Will Rock You

20) Liza Minelli & Ensemble – We Are The Champions



Bonusmaterial

1) Rehearsal Footage

2) Documentary

3) Photo Galleries

4) Facts

The Freddie Mercury Tribute Concert


Cover - The Freddie Mercury Tribute Concert Band:

QUEEN


Genre: Rock
Tracks: 34
Länge: 270:0 (DVD)
Label: Eagle Vision
Vertrieb: Edel