Review:

Ozymandias

(Qntal)

QNTAL machen schöne Musik. Sie taten und tun dies mit einer traumwandlerischen Sicherheit und ohne Extreme zu bemühen. Die Musiker aus dem ESTAMPIE Kreis kombinieren seit Jahren barocke Klänge mit mittelalterlichen Anleihen, verfeinern das ganze mit Elektronik und setzen ihm mit dem glasklaren Gesang die Krone auf. Mit dem Weggang Horns sind sicherlich auch einige Kanten gegangen, ist die Musik um einiges eingängiger geworden. Geblieben hingegen ist die Balance aus vielen folkigen Stilen, forciert wurden die Elektronik ohne zuviel Gewicht zu erlangen und die Abwechslung. Neben absolut tanzbaren Songs wie dem mittelalterlichen "Cupido" oder dem mit hartem Beat versehenen "Flamma" wildern sie mit "Amor Volat" in 80er Wave-Riffs oder bringen mit der Vertonung des Shelly Gedichts "Ozymandias 1" aus dem frühen 19. Jahrhundert rund um den ägyptischen König Ramses II. eine Art Story in die CD. Ein Kreis der sich mit dem nervös elektronisch zuckenden "Ozymandias 2" schließt. "Blac" wirkt mit recht normaler Instrumentierung am ehesten wie ein alltagstauglicher Song, generell ist das vierte QNTAL Album aber durchweg auch ohne dem der Szene anhaftenden Schwermut gut zu hören. Keine Idee ist zu schade um nicht ausprobiert zu werden, und doch klingt alles wie aus einem Guss. Die oft in Latein rezitierten Vocals bringen zusätzliche Mystik. Die sakrale Variante aus Barock und Elektronik ist dabei gewiss nicht jedermanns Geschmack, es geht sicherlich anspruchsvoller und in Teilbereichen gibt es sicherlich auch Bands die es besser machen als QNTAL. In der Gesamtheit reicht das aber zusammen mit dem Exotenbonus locker aus, um "Ozymandias" auch weniger schwarzen Seelen ans Herz zu legen.

Ozymandias


Cover - Ozymandias Band:

Qntal


Genre: Gothic
Tracks: 13
Länge: -:- (CD)
Label: Drakkar
Vertrieb: Sony/BMG