Review:

The Circle And The Blue Door

(Purson)

Ihre vor rund einem Jahr erschienene EP „Rocking Horse“ (deren Titelsong auch hier vertreten ist) war eine hörenswerte Sache; umso gespannter war ich, wie sich das Debütalbum der selbst ernannten „Baroque´n´Roller“ um Frontdame Rosalie Cunningham schlagen würde, zumal der „Konkurrenzdruck“ durch ähnlich agierende, 70er-beeinflusste Truppen wie JESS AND THE ANCIENT ONES, CASTLE oder BLOOD CEREMONY (THE DEVIL´S BLOOD gibt´s ja leider nicht mehr…) nicht gerade gering ist. Zwar rechnet sich das Quintett aus London nicht explizit dem Occult Rock-Genre zu, doch der Dunstkreis, in dem sich PURSON bewegen, ist in etwa der gleiche, obwohl die Bands insgesamt etwas ruhiger, verspielter und weniger rockig zur Sache geht. Und hier liegt das wohl größte Problem von „The Circle And The Blue Door“: die Scheibe wartet mit ein paar annehmbaren Stücken wie „The Contract“, „Leaning On A Bear“, „Tempest And The Tide“, „Well Spoiled Machine“ oder „Sapphire Ward“ auf, doch kommen sie trotz wirklich guter Ansätze nicht auf den Punkt und versinken in krautigen Retro-Spielereien, die eher nach dauerbedröhnten Hippies denn nach energiegeladenen Rockpionieren tönen. „Spiderwood Farm“ oder „Sailor´s Wife´s Lament“ erinnern mit Einlagen wie Seemöwengequietsche sogar an gruselige Öko-Studentenkapellen aus den Hochzeiten der Anti-Atom-Bewegung. Ein paar beinharte Genre-Fans, deren Musikgeschmack ungefähr 40 Jahre hinterherläuft (was nicht negativ gemeint ist!), können hier vielleicht glücklich werden, aber an die oben genannten Referenzen reicht die Band zumindest mit diesem Einstand noch nicht heran.

The Circle And The Blue Door


Cover - The Circle And The Blue Door Band:

Purson


Genre: Rock
Tracks: 11
Länge: 47:39 (CD)
Label: Rise Above Records
Vertrieb: Soulfood