Review:

Armor Vincit Omnia

(Pure Reason Revolution)

PURE REASON REVOLUTION - schwerer Stoff das! War das Debüt „The Dark Third“ in 2007 noch ein Highlight der Prog-Szene, so haben die Briten mit dem Nachfolger „Armor Vincit Omnia“ so ziemlich alles über den Haufen geworfen. Veränderungen von einem Major (Sony/BMG) zu einem kleinen Label (Superball Music) sind ja oft Zeichen einer musikalischen Neuorientierung, aber PURE REASON REVOLUTION scheinen sich neu erfinden zu wollen – was aber selbst nach mehreren Durchläufen schwierig zu bewerten scheint. Man kann sich nicht des Eindruckes erwehren, dass die Band zuviel auf einmal wollte; den dritten Schritt vor dem zweiten wagte. Oder ist das schon wie bei RADIOHEAD – man versteht es nicht ganz. Egal. PURE REASON REVOLUTION riskieren viel, lassen Konventionen und Erwartungen links liegen und machen ihr Ding. Davor mal alle Achtung. Und frei von Zwängen lässt sich die laut Band anvisierte elektronisch, eher düstere Atmosphäre und tanzbare verbreitende Ausrichtung des Albums durchaus anhören. „Victorious Cupid“ (noch der dem Debüt am nächsten kommende Ohrwurm), „Apogee“ (wächst bei jedem Hören) und „Deux Ex Machina“ (kalt und Intensiv) darf man mal nennen. In der zweiten Hälfte plätschern allerdings manche Songs („Bloodless“, „Disconnect“) nur unterbrochen von 80er-Keyboards und Synths nur vor sich hin. Was PURE REASON REVOLUTION uns mit „Armor Vincit Omnia” anbieten ist mir für die durch „The Dark Third“ erzeugte Erwartungshaltung einfach zu wenig. Tipp: selbst allen welche vom Debüt restlos überzeugt waren – wie meiner einer – sollten hier erst mal die Lauscher vor dem Erwerb reinstecken. Dafür dürften Freunde von DEPECHE MODE & Co. sowie seichteren Electro-Pop eher gefallen an „Armor Vincit Omnia” finden.

Armor Vincit Omnia


Cover - Armor Vincit Omnia Band:

Pure Reason Revolution


Genre: Progressive
Tracks: 8
Länge: 45:31 (CD)
Label: Superball Music
Vertrieb: SPV