Review:

Odd Senses

(Psyopus)

PSYOPUS sind total bescheuert, daran besteht schon lange kein Zweifel mehr. „Odd Senses“ unterlegt das wieder einmal eindrucksvoll mit einer musikalisch nervenaufreibenden Achterbahnfahrt, die permanent unvorhersehbar ist und an den Nerven des Hörers zerrt. Aber wer hört sich diesen Bastard aus Jazz, Metal, CONVERGE und NASUM schon freiwillig an? Eben. Niemand, der wirklich noch alle Latten am Zaun hat. Waren auf dem letzten Album noch starke Jazz-Einflüsse zu erkennen, sind diese auf „Odd Senses“ sehr zurückgenommen worden, von zwei Instrumentals mal abgesehen. Dafür wurde der Metal-Anteil aufgestockt, gerade in der Gitarrenarbeit findet sich unglaublich viel Solo-Material und wird insgesamt die volle Breitseite abgefeuert. Natürlich sind die Songstrukturen jenseits von nachvollziehbar oder sich auf den ersten Blick erschließend, aber trotzdem schaffen es PSYOPUS, dass es nicht in eine permanente Lärmorgie ausartet und stellenweise sogar leicht zugängliche Parts zu finden sind. Der neue Sänger macht seinen Job ausgezeichnet, in der Job-Beschreibung stand aber sicher nicht viel mehr als „mental instabil und muss brüllen können wie in Irrer“. „Odd Senses“ hat seinen ganz eigenen Charme und ist in der Tat zugänglicher als die bisherigen Alben der Band, ohne auch nur ansatzweise massenkompatibel geworden zu sein – es ist und bleibt Musik von Bekloppten für Bekloppte, wobei sich der Kreis der zweiten Gruppe mit diesem Album erweitern dürfte.

Odd Senses


Cover - Odd Senses Band:

Psyopus


Genre: Metal
Tracks: 11
Länge: 62:3 (CD)
Label: Metal Blade
Vertrieb: SPV